Die normative Kraft des Streits: Normspezifizierung durch Kontestationsprozesse

Unter Bezugnahme auf die Diskurstheorie des Rechts behandelt Antonio Arcudis Dissertationsprojekt die Frage, welche Auswirkung die Kontestation internationaler Normen, d. h. ihre diskursive Anfechtung und Umstrittenheit, auf die jeweils umstrittenen Normen ausübt.

Schutzverantwortung und IStGH zwischen Weiterentwicklung und Erosion

Das Dissertationsprojekt „Die normative Kraft des Streits: Auswirkungen von Kontestation auf die Dynamik internationaler Normen“ knüpft an die existierende Forschung zu internationalen Normen an, die sich zwar bereits umfassend mit Normkontestation auseinandergesetzt hat, in der jedoch Uneinigkeit darüber existiert, ob sich die Anfechtung von Normen normstärkend oder -schwächend auswirkt. Am Beispiel zweier umstrittener internationaler Normen – der internationalen Schutzverantwortung und der Norm internationaler Strafverfolgung im Falle von schwersten Menschenrechtsverletzungen sowie Verstößen gegen das humanitäre Völkerrecht – geht das Projekt insbesondere der Frage nach, inwiefern Normkontestation zu einer Spezifizierung der jeweiligen Normen führt.