Sabine Mannitz
Weltbürger in Uniform oder dienstbare Kämpfer? Konsequenzen des Auftragswandels für das Soldatenbild der Bundeswehr
Kurzbeschreibung
Die Transformation der Bundeswehr zur Einsatzarmee wirft Fragen nach der Legitimation und den Kriterien der Einsatzentscheidungen auf. Die neuartigen Militäreinsätze haben zudem Konsequenzen für das Rollenverständnis der Soldaten und die Führungsphilosophie der Bundeswehr. In Abgrenzung von der Vorstellung des unpolitischen Soldaten hat die Bundesrepublik versucht, mit dem Leitbild vom Staatsbürger in Uniform, der den Normen der Inneren Führung unterworfen ist, die Streitkräfte an demokratische Grundsätze und eine defensive Sicherheitspolitik zu binden. Die zunehmende Beteiligung an internationalen Kriseneinsätzen bringt jedoch dieses Konzept der zivilen Einhegung des Militärischen unter Druck. Der damit einhergehende Wandel des Soldatenbildes könnte darauf hinauslaufen, die einst ambitionierten Ansprüche einer von demokratischen Werten durchdrungenen Armee zu suspendieren.
Bibliographische Angaben
Sabine Mannitz, Weltbürger in Uniform oder dienstbare Kämpfer? Konsequenzen des Auftragswandels für das Soldatenbild der Bundeswehr, in: Bruno Schoch, Andreas Heinemann-Grüder, Jochen Hippler, Markus Weingardt, Reinhard Mutz (Hg.): Friedensgutachten, Münster (LIT Verlag), 2007, S. 98-109.