Harald Müller

Zwischen Information, Inszenierung und Zensur

Zum Verhältnis von Demokratie, Krieg und Medien

Kurzbeschreibung

Der Krieg gegen den Irak 1991 und der Krieg gegen Afghanistan zehn Jahre später begannen nahezu identisch - mit dem grünlichen Flimmern der CNN-Live-Übertragungen. Doch ebenso wenig wie sich die Bilder verändert haben, hat sich der Diskurs über den Krieg gewandelt.

Harald Müller beleuchtet in seinem neuen HSFK-Standpunkt anhand der Kriege, die westliche Demokratien nach dem Ende des Kalten Krieges geführt haben, die politischen Argumentationsmuster vor, in und nach militärischen Auseinandersetzungen. Von zentraler Bedeutung ist in diesem Zusammenhang die Rolle der Medien.

Wie bereitet man demokratische Gesellschaften, die eigentlich friedliche Konfliktlösungen vorziehen, auf Kriege vor, überzeugt Mehrheiten von der Notwendigkeit militärischer Einsätze? Wie können sich Journalisten ein eigenes Bild vom Kriegsgeschehen machen, wenn Regierungen und Militär über ein Informationsmonopol verfügen? Doch nicht nur die offiziellen und kontrollierten Nachrichten beeinflussen das Bild vom Krieg als einer perfekten Operation. Der Blick auf Quoten und Auflagen macht das dramatische Ereignis - möglichst mit einem human touch - zum Mittelpunkt vieler Medienberichte und drängt die differenzierte Hintergrundanalyse an den Rand. Würden Politik, Militär und Medien den Nachkriegsdiskurs zum Anlass nehmen, eine umfassende Bilanz zu ziehen, so könnten sich daraus Lehren für die nächsten Entscheidungen um Krieg und Frieden ergeben.

Bibliographische Angaben

Harald Müller, Zwischen Information, Inszenierung und Zensur. Zum Verhältnis von Demokratie, Krieg und Medien, HSFK-Standpunkte, Nr. 4/2002, Frankfurt/M.

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