Die Geschichte des Krieges ist auch eine Geschichte seiner Rechtfertigung. Die Beiträge des Bandes „The Justification of War and International Order. From Past to Present“ argumentieren, dass diese Rechtfertigung selten als leere Propaganda geschieht. Sie ist zwar darauf gerichtet, Unterstützung zu mobilisieren und Widerstand zu verringern, aber sie ist nicht rein instrumentell. Vielmehr ist die Rechtfertigung von Gewalt Teil eines unablässigen Kampfes darum, was in einer gegebenen historischen Konstellation von Macht, Interessen und Normen als gerechtfertigtes Verhalten gelten soll. Auf diese Weise interagiert die Rechtfertigung spezifischer Kriege mit der jeweiligen internationalen Ordnung als normativem Bezugsrahmen für den Umgang mit Konflikten. Die Rechtfertigung von Kriegen prägt diese Ordnung und wird von ihr geprägt.
Mit Beiträgen aus dem Völkerrecht, der Geschichtswissenschaft und den Internationalen Beziehungen aus westlicher und nicht-westlichen Sicht bietet dieses Buch eine Sammlung von Aufsätzen, die die Kontinuitäten und Veränderungen in Kriegsdiskursen von der frühen Neuzeit bis in die Gegenwart untersuchen, wie sie auf normative Ordnungen reagieren und diese formen. Neben den Herausgebern (und Ko-Autor:innen) sind auch andere gegenwärtige und ehemalige HSFK-Forscher:innen an dem Band beteiligt: Christopher Daase, Nicole Deitelhoff, Anna Geis, Beate Jahn, Thilo Marauhn, Gabi Schlag und Wolfgang Wagner.
Der Band ist in der „The History and Theory of International Law“-Reihe von Oxford University Press erschienen und ab sofort im Handel erhältlich.
Herausgegeben wird er von Lothar Brock und Hendrik Simon. Lothar Brock ist Senior-Professor für Politikwissenschaft an der Goethe-Universität Frankfurt sowie Assoziierter Forscher an der HSFK. Hendrik Simon ist ebenfalls Assoziierter Forscher an der HSFK sowie Lehrbeauftragter an der Goethe-Universität Frankfurt. Beide Wissenschaftler forschen u.a. über den Nexus von Frieden und Recht im internationalen System.