Die Bundeswehr, die im Kalten Krieg nur "gefechtsbereit" stand, ist zu einer "Armee im Einsatz" geworden, trotz Abschaffung der allgemeinen Wehrpflicht. Ausrüstung, Personal und Organisation der Bundeswehr halten damit nicht Schritt. Das macht den Dienst für Soldatinnen und Soldaten, die in Mali, Somalia, im Kongo und anderswo im Einsatz sind, schwierig und gefährlich. Gute "Exit"-Strategien sind nicht nur in Afghanistan oder im Kosovo schwer zu finden. Skandale um Rechtsradikale in der Truppe, Konflikte in der Führung, peinliche Werbung und teure Beraterverträge machen der Bundeswehr zu schaffen. Deutschland will im Rahmen der gemeinsamen europäischen Verteidigungs- und NATO-Sicherheitspolitik aber ein eigenes Gewicht haben. Politik dazu gibt es bisher nur in sparsamen Ansätzen.
Welche politischen Vorgaben braucht die Bundeswehr, um Strategien für das 21. Jahrhundert entwickeln zu können? Wie lassen sich Ministerium und Truppe organisieren, damit die richtige Ausrüstung beschafft werden kann? Muss jedes große Rüstungsprojekt in Chaos und Überteuerung enden?
Zu Gast:
- Prof. Nicole Deitelhoff, Leiterin des Leibniz-Instituts Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK/PRIF)
- Dr. Hans-Peter Bartels, Wehrbeauftragter des Deutschen Bundestages
- Thomas Wiegold, Journalist und Blogger
- Dr. Claudia Major, Politikwissenschaftlerin Forschungsgruppe Sicherheitspolitik-Stiftung Wissenschaft und Politik
Redaktion: Ulrich Horstmann
Wann:
Donnerstag, den 25.04.2019 um 20:04 Uhr. Einlassbeginn 19:30 Uhr.
Wo:
Funkhaus am Wallrafplatz, 50667 Köln