Bewaffnete nichtstaatliche Akteure und die Politik der Anerkennung

Buchvorstellung u.a. mit Hanna Pfeifer

Eine weinende Frau – Foto von Johnny Cohen auf Unsplash

Foto: Johnny Cohen/Unsplash

An­erkennung wird oft als Mittel zur De­eskalation von Kon­flikten und zur Förderung friedlicher sozialer Inter­aktionen angesehen. Der Sammel­band "Armed non-state actors and the politics of recognition" von Anna Geis, Maéva Clément und Hanna Pfeifer erforscht die Formen, die soziale An­erkennung und ihre Ver­weigerung in asymmetrischen bewaffneten Kon­flikten annehmen können. Außerdem untersuchen die Autor:innen die Risiken und Chan­cen, die entstehen, wenn lokale, staatliche und trans­nationale Akteure bewaffnete nichtstaatliche Akteure anerkennen, falsch anerkennen oder ihnen die An­erkennung verweigern.

Durch die Unter­suchung zentraler asymmetrischer Konflikte durch das Prisma der An­erkennung bietet der Band eine innovative Perspektive auf die Inter­aktionen zwischen bewaffneten nicht-staatlichen Akteuren und staatlichen Akteuren. In welchen Kon­texten fördert die An­erkennung von bewaffneten nichtstaatlichen Akteuren die Konflikttransformation? Was passiert, wenn Regier­ungen die An­erkennung verweigern oder bewaffnete nichtstaatliche Akteure in einer Weise etikettieren, die sie als Fehl­anerkennung wahrnehmen? Die Autor:innen untersuchen die Ambivalenz von An­erkennungsprozessen in Gewalt­konflikten und ihre manchmal unbeabsichtigten Folgen. Der Band zeigt, dass Nicht-Anerkennung Konflikt­transformation verhindert, während die An­erkennung bewaffneter nicht-staatlicher Akteure kontra­produktive Präzedenz­fälle und neue Formen des Ausschlusses in der inner­staatlichen und transnationalen Politik erzeugen kann.

 

An der Buchvorstellung nehmen teil:

  • Anna Geis, Professorin für Politik­wissenschaft, insbesondere Inter­nationale Sicher­heits­politik und Konflikt­forschung, an der Helmut-Schmidt-Universität Hamburg
  • Hanna Pfeifer, Professorin für Politik­wissenschaft mit dem Schwer­punkt Radikali­sierungs- und Gewalt­forschung der Goethe-Universität Frankfurt am Main, Principal Inves­tigator im Cluster­projekt "ConTrust: Ver­trauen im Konflikt"
  • Martin Saar, Professor für Sozial­philosophie, Principal Investigator im Cluster­projekt "ConTrust: Vertrauen im Konflikt" und "Normative Orders"
  • Reinhard Wolf, Professor für Inter­nationale Beziehungen mit dem Schwer­punkt Welt­ordnungs­fragen der Goethe-Universität Frankfurt am Main

 

Wann: Freitag, 16. Juli 2021, 13:00 Uhr
Wo: Virtuelle Veranstaltung via Zoom | Anmeldung unter office @normativeorders .net

Die Buch­verstellung wird organisiert vom Forschungsverbund "Normative Ordnungen" der Goethe-Universität Frankfurt am Main.