Frieden in Zeiten von Corona: Herausforderungen für Kolumbien

Instituto CAPAZ veranstaltet Diskussionsrunde, u.a. mit Staatsminister Niels Annen

Frieden in Zeiten der Corona – Ausschnitt des Event-Plakats.

Frieden in Zeiten der Corona – Ausschnitt des Event-Plakats.

Der Friedens­prozess befand sich bereits vor der Corona-Pandemie am Scheide­weg. Covid-19 stellt das Land nun vor zusätzliche Heraus­forderungen und droht zur entscheidenden Belastungs­probe für den fragilen Frieden in Kolumbien zu werden. Aktuell zeigt sich eine Verschärfung verschiedener Problem­lagen.

So sehen sich besonders verletzliche Gruppen wie Menschen­rechtsaktivist*innen oder demobilisierte Kämpfer*innen den Attacken bewaffneter Gruppen weit­gehend schutzlos aus­geliefert. Zugleich führen die politischen Maß­nahmen zur Ein­hegung der Corona-Pandemie dazu, dass zahlreiche Reform­projekte gerade auf lokaler Ebene zum Erliegen gekommen sind. Schließlich steht zu befürchten, dass angesichts der zu erwartenden Wirtschafts­krise auch mittelfristig nur mehr begrenzte Mittel für die Umsetzung des Friedens­abkommens zur Verfügung stehen werden.

Die negativen Konse­quenzen werden insbesondere die ländlichen Gebiete treffen. Demgegenüber bleiben positive Entwicklungen wie ein vorüber­gehender Waffen­stillstand seitens der ELN kaum greifbare Hoffnungs­schimmer. Wie stark ist der Friedens­prozess im Moment tatsächlich gefährdet? Wo liegen dabei die größten Heraus­forderungen?

Deutschland hat sich von Beginn an für den Friedens­prozess in Kolumbien eingesetzt. Die deutsche Regierung ist einer der wichtigsten Geldgeber und hat insbesondere auch die verschiedenen Institutionen der Übergangs­justiz immer wieder politisch und finanziell gestärkt. Was kann, was sollte Deutschland in der aktuellen Lage tun? Wie lassen sich Maß­nahmen gegen die Corona-Pandemie vielleicht gar für einen weiteren Schub für die Konflikt­lösung im Land nutzen?

 

"Der Frieden in Zeiten der Corona: Herausforderungen für Kolumbien" - eine Online-Diskussionsrunde mit:

  • Niels Annen. Staatsminister im Auswärtigen Amt
  • Emilio Archila. Präsidialberater für Stabilisierung und Konsolidierung in Kolumbien
  • Padre Francisco de Roux. Präsident der Wahrheitskommission in Kolumbien
  • Laura Barrios Sabogal. Universidad del Rosario
  • Stefan Peters. Instituto CAPAZ, Justus-Liebig-Universität Gießen

Moderation:

  • Solveig Richter. Universität Erfurt

Wann: 19. Mai 2020, 18:00 Uhr
Wo: Die Diskussionsrunde findet online unter capaz.live-event.site statt. Die Teilnahme ist kostenfrei.

Veranstalterin des Events ist das Deutsch-Kolum­bianische Friedens­institut CAPAZ, in dem sich auch die HSFK engagiert.