„Die gesellschaftlichen Voraussetzungen des Faschismus dauern fort" - Zur Aktualität Adornos

Diskussion mit Nicole Deitelhoff

Die Stadt Frankfurt lädt ein zur Podiumsdiskussion zum Werk Adornos.

Die Stadt Frankfurt lädt ein zur Podiumsdiskussion zum Werk Adornos.

Die Kulturdezernentin der Stadt Frankfurt am Main, Dr. Ina Hartwig, lädt anlässlich des 50. Todestags von Theodor W. Adorno zur öffentlichen Podiumsdiskussion ein, um einen Blick auf die Aktualität dessen Schaffens zu werfen. Dabei widmen sich die Diskutanten insbesondere dem aktuellen Phänomen der „Neuen Rechten“ vor dem Hintergrund von Adornos Gesellschaftskritik.

Theodor W. Adorno, der wie seine Kollegen am Frankfurter Institut für Sozialforschung 1933/34 zur Emigration gezwungen war, setzte sich als Soziologe intensiv mit der nationalsozialistischen Diktatur auseinander. Nach seiner Remigration in die Bundesrepublik und die Rückkehr nach Frankfurt im Jahr 1953 stand er der westdeutschen Nachkriegsgesellschaft mit kritischer Distanz gegenüber und beobachtete mit Schrecken das erfolgreiche Wirken ehemaliger „Parteigenossen“ im öffentlichen Leben.

1967 hielt Adorno auf Einladung des Verbands Sozialistischer Studenten Österreichs einen Vortrag unter dem Titel „Aspekte des neuen Rechtsradikalismus“. Die Ausführungen bezogen sich vor allem auf die damals aktuellen Wahlerfolge der neofaschistischen NPD in Deutschland. „Die gesellschaftlichen Voraussetzungen des Faschismus dauern fort“, mahnte der Wissenschaftler. Doch er bezog sich nicht nur auf die beständigen Laufbahnen von NS-Kadern in der Bundesrepublik. Adornos Analyse liest sich viel mehr auch aus heutiger Sicht als treffende soziologische Analyse von Rechtsextremismus und -populismus in einer pluralistischen Demokratie. Doch wird unsere heutige Demokratie ihren eigenen Ansprüchen gerecht? Hat Adorno hier ein gesellschaftliches Problem aufgezeigt, das sich bis heute nicht wesentlich verändert hat? Wie neu ist das Phänomen der „Neuen Rechten“ betrachtet durch die Brille der Frankfurter Schule?

 

Podiumsdiskussion: „Die gesellschaftlichen Voraussetzungen des Faschismus dauern fort" - Zur Aktualität Adornos

Es diskutieren:

  • Prof. Dr. Nicole Deitelhoff, HSFK
  • Prof. Dr. Dr. Michel Friedman, Publizist, Philosoph und geschäftsführender Direktor des Center for Applied European Studies (CAES)
  • Dr. Ina Hartwig, Dezernentin für Kultur und Wissenschaft Stadt Frankfurt am Main
  • Prof. Dr. Axel Honneth, Sozialphilosoph, Professor für Humanities an der Columbia University in New York und ehemaliger Direktor des Instituts für Sozialforschung, Frankfurt/Main
  • Moderation: Dr. Thomas Sparr, Suhrkamp Verlag

Wann: Dienstag, 13. August, 19.30 Uhr
Wo: Evangelische Akademie Frankfurt, Römerberg 9, 60311 Frankfurt/Main

Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite des Kulturdezernats der Stadt Frankfurt.