Geographien der Gewalt. Macht und Gegenmacht in Lateinamerika

Internationaler Kongress in Frankfurt mit Jonas Wolff

Screenshot: http://geographien-der-gewalt.com/

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Von „Drogenkriegen“ und „Bandenkriegen“ über Feminizide und Morde an JournalistInnen und AktivistInnen bis zur martialischen Rhetorik Bolsonaros: In Teilen Lateinamerikas hat die Gewalt eine scheinbar unaufhaltsame Eigen­dynamik entwickelt. Die Grenzen zwischen dem Legalen und Illegalen, zwischen Staat und organisierter Kriminalität, verrechtlichtem und rechtlosem Leben verschwimmen, gleichzeitig werden demokratische Institutionen ab- und Militär- und Polizeiapparate ausgebaut.

Im Gegensatz zur politischen Gewalt des vergangenen Jahrhunderts hat diese neue Gewalt jedoch keine klar erkennbaren Schaltzentren und oft kein erkenn­bares Ziel. Sie ist zugleich expliziter und undurchschaubarer, lokaler und globaler: scheinbar jede und jeder kann ihr Akteur oder Opfer sein, scheinbar überall. Und niemand – kein Unternehmen, keine Organisation, kein Staat – ist verantwortlich für sie.

Feministische Praxis und Theorie bieten oft die fruchtbarsten Ansätze für eine emanzipatorische inter­nationalis­tische Politik und zum Verständnis der derzeitigen sozialen Konflikte. Denn sexuelle Gewalt und Anti­feminismus sind nicht nur als ein Phänomen zu begreifen, sondern zentraler Bestandteil sozialer Kontrolle. Für eine Analyse der Geographien der Gewalt ist somit ein feministischer Blick unerlässlich.

Der Kongress "Geographien der Gewalt" bietet AktivistInnen, WissenschaftlerInnen, JournalistInnen u.a.m. aus dem Globalen Süden und Norden sowie all jene, die sich erstmals mit den hier besprochenen Themen und der lateinamerikanischen Region annähern wollen, einen Raum für einen kritischen Dialog über die gegenwärtigen Tendenzen und Strategien der Abgrenzung, Ausbeutung und Herrschaft und neue, kreative Formen des Wider­stands. Unter anderem moderiert Jonas Wolff von der HSFK am Freitag, 14. Juni, das Panel II zum Thema "Infrastruktur, Enteignung und territoriale Kämpfe".

 

Internationaler Kongress: Geographien der Gewalt. Macht und Gegenmacht in Lateinamerika

Wann: 13.-15. Juni 2019
Wo: Haus am Dom, Domplatz 3, 60311 Frankfurt am Main

Das Kongress-Programm sowie weitere Informationen zu den einzelnen Veranstaltungen sind hier einsehbar. Eine Anmeldung ist ab sofort und bis zum 12. Mai 2019 möglich.