Von der legitimen Gewalt zur Enthemmung: Das Problem des Kontrollverlusts bei Sicherheitskräften

Sabine Mannitz spricht in der VHS Kaiserslautern über die Grenzen von Gewalt

Foto: HSFK

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Während der Besetzung des Irak durch die USA wurden Inhaftierte im Abu-Ghraib-Gefängnis Opfer von Erniedri­gung, sexuellem Miss­brauch und Folter bis hin zum Tod durch US-ameri­kanische Soldaten. Nach Medienberichten sollen sogar Ärzte und Psycho­logen beteiligt gewesen sein. Als die Mel­dungen darüber 2004 um die Welt gingen, war das Ent­setzen groß: dass Schergen autori­tärer Regime vor solchen Mitteln nicht zurück­schrecken, sind wir gewohnt. Wenn Sicherheits­kräfte einer liberalen Demo­kratie auf diese Weise in Erschei­nung treten, erschüttert es unsere Er­wartungen an den Gesellschafts­vertrag. Schließlich sollen die Ver­fahren und Normen des Rechts­staats den Einsatz roher Gewalt eindämmen. Zugleich ist die gezielte Außerkraft­setzung des Tötungstabus aber Teil jeder militäri­schen Aus­bildung. Der Abu-Ghraib-Skandal zeigt, wie sehr diese Ermächti­gung aus dem Ruder laufen kann. Er wirft aber auch die allge­meinere Frage auf, welche Umstände Menschen dazu bewegen, andere zu malträ­tieren und zu töten. Der Beitrag diskutiert Befunde und Regelungs­möglichkeiten.

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