Wo bleibt das Zivile?

Friedenspolitischer Thementag zur neuen Friedens- und Sicherheitspolitik der Bundesregierung

Logo des Hauses am Dom in Frankfurt

Der Krieg Russ­lands gegen die Ukraine hat die sicher­heits­politische Debatte in Deutsch­land grund­legend verändert. Nach dem Afghanistan-Desaster des Westens stand die Frage im Vorder­grund, inwieweit militärische Inter­ventionen generell nicht mehr schaden als nutzen bei Friedens­sicherung und Menschen­rechts­schutz, Demokratie­aufbau und „Nation Building“. Seit Russ­lands Krieg konzentriert sich die Debatte nun fast aus­schließlich auf militä­rische Mittel.

 

Dies wird den globalen Heraus­forderungen unserer Zeit nicht gerecht. Deshalb fragen wir vor dem Hinter­grund eines umfassenden Sicher­heits­begriffs, der nicht nur die militä­rische, sondern auch die gesell­schaftliche, ökono­mische, ökolo­gische und kulturelle Dimen­sion der men­schlichen Sicher­heit ein­schließt:

  • Welche Rolle können und sollten die zivilen Mittel der Konflikt­bearbeitung in einer neuen Friedens- und Sicher­heits­politik Deutsch­lands spielen?
  • Muss ein vernetztes Agieren von Diplo­matie, ziviler Konflikt­bearbeitung, konflikt­sensibler Entwicklungs­zusammenarbeit, wirtschaft­licher Kooperation bzw. Sank­tionen und militä­rischem Potenzial nicht neu strate­gisch gewichtet werden, statt ohne jede sach­gerechte Debatte nur viel Geld in die Bundes­wehr zu stecken?
  • Was und wie können zivile Instru­mente zur nach­haltigen Konflikt­bearbeitung beitragen?
  • Was können militärische Mittel in Gewalt­konflikten leisten?
  • Braucht es – unter Nach­haltigkeits­gesichts­punkten – nicht einen Paradigmen­wechsel weg von einer militärisch dominierten Sicher­heits­politik zu einer zivilen Sicher­heits­politik, die den Aufbau kooperativer und problem­lösungs­orientierter politischer und wirt­schaftlicher Beziehungen umfasst?

Der Themen­tag wird von pax christi, der Evange­lischen Akademie Frankfurt, dem Haus am Dom, dem Zentrum Oekumene, und dem Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konflikt­forschung (HSFK) veranstaltet. Aus der HSFK geben Matthias Dembinski, Sarah Brockmeier, und Melanie Coni-Zimmer Impulse für die Diskussion.

 

Wann: 18. Juni 2022, 10:00 bis 16:00 Uhr
Wo: Haus am Dom, Domplatz 3, 60311 Frankfurt am Main | Digital auf YouTube

Die Präsenz­teilnahme kostet 15 Euro, ermäßigt zehn Euro. Tagungs­getränke und ein Mittags­imbiss sind in diesen Kosten enthalten. Der Themen­tag wird digital über den Youtube-Kanal des Hauses am Dom gestreamt. Diese Digital­teilnahme ist kostenfrei und bedarf keiner An­meldung.

Weitere Infor­mationen, der Link zur Anmeldung und der Flyer zur Ver­anstaltung finden sich auf der Internet­seite des Zentrums Oekumene und auf der Website des Hauses am Dom.