Matthias Dembinski, Bruno Schoch

Chinas Aufstieg und die Veränderung der globalen Machtverhältnisse - Europa als Zuschauer oder Akteur?

Abstract

Chinas Aufstieg verheißt im Westen Chancen, erscheint aber auch bedrohlich. Anders als die USA, die Chinas Integration in die internationalen Institutionen mit militärischer Rückversicherung kombinieren, setzt die EU ganz auf die Chancen. Sie bezeichnet China als "strategischen Partner" für eine multilaterale Weltordnung. Zwar sind militärische Risiken nicht auszuschließen, doch überrascht, wie erfolgreich China neuerdings Soft Power einsetzt und sich für internationale Kooperation engagiert. Ohne eigene sicherheitspolitische Ambitionen in Asien bleibt die EU dort auf ihre Bündnismacht angewiesen und muss auf deren Sicherheitsbedürfnisse Rücksicht nehmen. Gleichwohl sollte sie die chinesische Führung an deren eigenem Maßstab vom "friedlichen Aufstieg" messen und in manchen Fragen (Waffenembargo, Dialog, Rüstungskontrolle, Menschenrechte, Taiwan) mehr eigenes Profil entwickeln.

Bibliographic record

Matthias Dembinski/ Bruno Schoch, Chinas Aufstieg und die Veränderung der globalen Machtverhältnisse - Europa als Zuschauer oder Akteur?, in: Bruno Schoch, Andreas Heinemann-Grüder, Jochen Hippler, Markus Weingardt, Reinhard Mutz (Hg.): Friedensgutachten, Münster (LIT Verlag), 2007, S. 245-257.