Andreas Harnischfeger

Demokratisierung und Islamisches Recht

Der Scharia-Konflikt in Nigeria

Abstract

Nach dem Übergang zur Demokratie 1999 führten zwölf der 36 Bundesstaaten Nigerias das islamische Recht, die Scharia, ein. Am Beispiel Nigerias zeigt Johannes Harnischfeger, dass ein solcher Bruch mit säkulären Verfassungstraditionen in einem multireligiösen Land fatale Konsequenzen hat. Das Bemühen muslimischer Politiker, die eigenen religiösen Gesetze durch die Machtmittel des Staates durchzusetzen, treibt Muslime und Christen in eine religöse Konfrontation. Nicht zuletzt trägt die Scharia-Kampagne zum weiteren Verfall des Staates bei. Denn sie ermächtigt die Gläubigen, sich im Namen göttlicher Gebote über alle weltlichen Gesetze hinwegzusetzen.

Bibliographic record

Johannes Harnischfeger, Demokratisierung und Islamisches Recht. Der Scharia-Konflikt in Nigeria, Studien der Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung, Bd. 51, Frankfurt/M. (Campus), 2006