Annette Jünemann, Niklas Schörnig

Die Sicherheits- und Verteidigungspolitik der "Zivilmacht Europa"

Ein Widerspruch in sich?

Abstract

Die derzeitigen Meinungsverschiedenheiten über die richtige Strategie gegenüber dem Irak sollten nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich der Charakter der Europäischen Union (EU) mit der Herausbildung der Europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik grundlegend verändern wird. Diesen bedeutsamen Prozess nimmt die HSFK zum Anlass für ein Experiment: Zeitgleich werden zwei Reports veröffentlicht, die sich mit dem Spannungsverhältnis zwischen der oft gewählten Selbstcharakterisierung der EU als „Zivilmacht“ und ihren militärischen Ambitionen auseinandersetzen.

Annette Jünemann und Niklas Schörnig betonen in ihrem Report den bisherigen zivilmachtlichen Charakter der Union, verweisen aber auf potenzielle Eigendynamiken, die – durch nationale Interessenpolitik oder den Einfluss von industriellen Interessengruppen – diese Orientierung Europas in Frage stellen könnten.

Matthias Dembinski hingegen nähert sich dem Thema in seinem HSFK-Report Nr. 12/2003 durch eine Diskussion der Gründe, warum die EU als Zivilmacht charakterisiert wird. Er argumentiert, dass diese Ausrichtung das Ergebnis ihrer institutionellen Struktur ist und der Zivilmachtcharakter solange nicht gefährdet ist, wie die europäische Außen- und Sicherheitspolitik im Wesentlichen in der möglichst effizienten Koordinierung der mitgliedsstaatlichen Politiken besteht.

Bibliographic record

Annette Jünemann/Niklas Schörnig, Die Sicherheits- und Verteidigungspolitik der "Zivilmacht Europa". Ein Widerspruch in sich?, HSFK-Report Nr. 13/2002, Frankfurt/M.

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