Peter Schlotter

Gewaltprävention durch Demokratisierung?

Mazedonien zwischen Krieg und Frieden

Abstract

Im Sommer 2001 fuhr die NATO nach den Erfahrungen des Kosovo-Krieges in Mazedonien eine "Ernte" ein, die den instabilen Balkanstaat vor einer ähnlichen Entwicklung bewahren sollte: "Essential Harvest" lautete der eindrucksvolle Name für die Entwaffung albanischer Rebellen durch rund 4800 Soldaten aus 17 Mitgliedsländern des Atlantischen Bündnisses.Parallel dazu wurde auf massiven Druck der Europäischen Union (sowie der NATO) eine neue Verfassung eingeführt, die auch von den Albanern anerkannt und getragen wird. Ob diese rechtliche Grundlage allerdings ein stabiles Fundament für ein gewaltfreies Zusammenleben der mazedonischen Mehrheit und der albanischen Minderheit bildet, muss die Zukunft zeigen. Peter Schlotter untersucht in diesem HSFK-Standpunkt am Beispiel der ehemaligen jugoslawischen Teilrepublik die Chancen und Probleme von Demokratisierungsprozessen in ethnisch gespaltenen Gesellschaften. Zentrale Aspekte sind dabei die schwierige Staatsbildung Mazedoniens, die ambivalenten Konsequenzen demokratischer und nationaler Selbstbestimmung sowie nicht zuletzt die Rolle und die Aufgaben der internationalen Institutionen. Eine Demokratie, die in vielen Bereichen auf ethnischem Proporz beruht, hat nur dann eine Zukunft, wenn sie von außen - vor allen von der EU - massiv unterstützt wird. Mazedonien braucht eine verlässliche Perspektive für die Mitgliedschaft in der Europäischen Union.

Bibliographic record

Peter Schlotter, Gewaltprävention durch Demokratisierung? Mazedonien zwischen Krieg und Frieden, HSFK-Standpunkte, Nr. 2/2002, Frankfurt/M.

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