Arvid Bell, Cornelius Friesendorf

Ziel verfehlt 

Die Mitverantwortung der NATO für zivile Opfer in Afghanistan

Abstract

Dreizehn Jahre sind vergangen, seit die ersten internationalen Truppen in Afghanistan eintrafen. Ende des Jahres 2014 beendet die NATO ihren Kampfeinsatz. Die neue NATO-Mission, an der sich auch Deutschland beteiligen wird, soll eine Ausbildungs- und Unterstützungsmission sein. Erst die nächsten Jahre werden zeigen, was der internationale Einsatz gebracht hat. Die Frage, wie Afghanistan heute aussehen würde ohne ihn, ist ohnehin nicht zu beantworten. Auch für Deutschland stellt sich die Frage, wie und vor allem wie umfangreich ein Engagement für Afghanistan in Zukunft aussehen sollte. Die Bundeswehr war zeitweise mit über 5.000 Soldatinnen und Soldaten in Afghanistan vertreten und die Skepsis, wie sinnvoll dieser Einsatz war, wuchs von Jahr zu Jahr. Zweifellos hat die internationale Präsenz viele Entwicklungen im Land in Gang gesetzt – und zwar positive und negative sowie beabsichtigte und unbeabsichtigte. Arvid Bell und Cornelius Friesendorf untersuchen die Veränderungen der Sicherheitssituation der Zivilbevölkerung in den letzten Jahren.

Humanitäre Gründe spielten von Anfang an eine Rolle in der Legitimierung des Afghanistaneinsatzes. Die Autoren analysieren die komplexen Auswirkungen des Kampfeinsatzes für die Zivilbevölkerung und die Mitverantwortung der NATO für zivile Opfer. Ihre Schlussfolgerung: Die internationalen Akteure dürfen sich nach dem ISAF-Abzug nicht aus der Verantwortung stehlen, sondern können konkrete Beiträge zum Schutz der Zivilbevölkerung leisten.

Bibliographic record

Arvid Bell/ Cornelius Friesendorf, Ziel verfehlt. Die Mitverantwortung der NATO für zivile Opfer in Afghanistan, HSFK-Standpunkte, Nr. 6/2014, Frankfurt/M.

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