Die Rolle von Bürger:innen in der Außen- und Sicherheitspolitik neu entwerfen? Demokratische Innovationen und veränderte Interaktionsmuster zwischen europäischen Exekutiven und Bürger:innen
In den letzten zehn Jahren gab es in mehreren europäischen Demokratien Bürger:innenbeteiligungsprozesse an politischen Fragen mit globaler Dimension. Politiker:innen und Mitglieder nationaler Exekutiven in Europa haben begonnen, Bürger:innen aktiv in Politik- und Entscheidungsprozesse im Bereich der Außen- und Sicherheitspolitik einzubeziehen. Einige Regierungen, aber auch die Europäische Union (EU) haben Dialog- und Beteiligungsprozesse initiiert, die auf eine stärkere Einbeziehung von Bürger:innenorganisationen, wissenschaftlichen Expert:innen und, für dieses Projekt von besonderem Interesse, normalen Bürger:innen in die Außen- und Sicherheitspolitik abzielen.
Unser Projekt untersucht diesen Wandel der Rolle der Bürger:innen im Bereich der Außen- und Sicherheitspolitik. Genauer gesagt rekonstruieren wir, wie und warum nationale Regierungen demokratische Innovationen in diesem Politikfeld einführen, das normalerweise als von der Exekutive dominiert gilt. Wir gehen davon aus, dass sich die Vorstellungen der ministeriellen Eliten im Bereich der Außen- und Sicherheitspolitik darüber, wie die Beziehungen zwischen der Exekutive und den Bürger:innen gestaltet werden sollten, in einigen Ländern im letzten Jahrzehnt verändert haben. Diese Veränderungen der Rolle der Bürger:innen haben auch Auswirkungen auf die politics der Außen- und Sicherheitspolitik, insbesondere auf die intra- und interministeriellen Prozesse der Politikgestaltung und Entscheidungsfindung sowie auf die Beziehungen zwischen der Exekutive und der Legislative in diesem Politikbereich.
Um zu analysieren, warum Exekutivakteure demokratische Innovationen (nicht) anbieten, wenden wir eine small-n und länderübergreifende vergleichende Methode an. Auf Grundlage eines Vergleichs zwischen Fälle Frankreich, Deutschland, Polen und Großbritannien werden die Beziehungen zwischen Exekutive und Bürger:innen in der Außen- und Sicherheitspolitik empirisch erfasst und theoretisch konzeptualisiert.
Das Projekt wird in Kooperation mit Anna Geis und Christian Opitz durchgeführt. Ausführliche Informationen finden sich in der englischen Projektbeschreibung.
- Engaging with Public Opinion at the Micro-Level: Citizen Dialogue and Participation in German Foreign Policy | 2022
Opitz, Christian / Pfeifer, Hanna / Geis, Anna (2022): Engaging with Public Opinion at the Micro-Level: Citizen Dialogue and Participation in German Foreign Policy, in: Foreign Policy Analysis, 18:1, 1-20, DOI: 10.1093/fpa/orab033.
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- Deliberating Foreign Policy: Perceptions and Effects of Citizen Participation in Germany | 2020
Pfeifer, Hanna / Opitz, Christian / Geis, Anna (2020): Deliberating Foreign Policy: Perceptions and Effects of Citizen Participation in Germany, in: German Politics, https://www.ssoar.info/ssoar/handle/document/81314, DOI: 10.1080/09644008.2020.1786058.
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- Deutsche Verantwortung in der „Mitte der Gesellschaft“ aushandeln? Über Politisierung und Entpolitisierung der deutschen Außenpolitik | 2017
Geis, Anna / Pfeifer, Hanna (2017): Deutsche Verantwortung in der „Mitte der Gesellschaft“ aushandeln? Über Politisierung und Entpolitisierung der deutschen Außenpolitik, in: Politische Vierteljahresschrift Sonderheft, 52, 219–244.
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