Global Norm Evolution and the Responsibility to Protect

Nicht-westliche Mächte wie Brasilien, China, Indien, Russland und Südafrika gestalten zunehmend globale Normen mit – und sei es durch deren Anfechtung. Die Forschung zur Entwicklung und zur Implementation globaler Normen konnte dieses Phänomen nur in Teilen erklären. Anfechtungsprozesse und nicht-lineare, nicht-teleologische Normentwicklungen waren ebenso wenig erforscht wie nicht-westliche Perspektiven.

Normentwicklung und Wandel von Schutzverantwortung

Das Forschungsprojekt „Global Norm Evolution and the Responsibility to Protect”
versucht, die bestehenden Forschungslücken konzeptionell und empirisch zu schließen, indem es sich auf einen der zentralen Normentwicklungsprozesse der letzten Jahre auf globaler Ebene fokussiert: die Herausbildung der Schutzverantwortung (Responsibility to Protect). Hierzu werden die folgenden Leitfragen untersucht:

  1. Wie haben sich die Positionen von etablierten und aufstrebenden Mächten hinsichtlich der Schutzverantwortung in den letzten Jahren gewandelt?
  2. In welcher Weise hat die Interaktion zwischen diesen Mächten die Normentwicklung beeinflusst?

Das Projekt untersuchte diese Fragestellungen anhand von Akteursfallstudien (Brasilien, China, EU, Indien, Russland, Südafrika und USA) und anhand von Interaktionsfallstudien im Zeitraum von 2005 bis 2012.

Die Fallstudien und die konzeptionellen Überlegungen mündeten in drei begutachteten Sammelpublikationen: einem Sonderheft der Zeitschrift Die Friedens-Warte (Band 88, 1–2 -LINK), einem Special Issue der Zeitschrift Conflict, Security and Development (Vol. 14, 4 -LINK) und einem Special Issue in der Zeitschrift Global Society (Vol. 30, 1 -LINK). Ein begutachteter Sammelband bei Routledge ist in Vorbereitung.

Projektpartner waren das Global Public Policy Institute Berlin (Projektkoordination), Oxford University, Peking University, Fundação Getulio Vargas in Rio de Janeiro, Jawaharlal Nehru University in Delhi und Central European University in Budapest.

Das Forschungsprojekt wurde von der Volkswagenstiftung in Kooperation mit dem Riksbankens Jubileumsfond und der Compagnia di San Paolo finanziert. Projektlaufzeit: November 2012 bis April 2015. Die Forschungsagenda wird im Programmbereich weitergeführt.

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Konjunkturen des Kulturbegriffs | 2014

Rauer, Valentin / Junk, Julian / Daase, Christopher (2014): Konjunkturen des Kulturbegriffs. Von der politischen und strategischen Kultur zur Sicherheitskultur, in: Lange, Hans-Jürgen/Wendekamm, Michaela/Endreß, Christian (Hg.), Dimensionen der Sicherheitskultur, Wiesbaden: Springer VS, 33-56.

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