Klimawandel, Umweltbewegungen und Transformationen des ruralen Raumes in Kolumbien

Die Bundes­republik Deutschland ist durch multiple Krisen und eine zu­nehmende gesell­schaftliche Pola­risierung geprägt. Sachsen re­präsentiert dabei einen (ver­meintlichen) Sonder­weg autoritärer Trans­formation von Gesellschaft, und „Sächsische Demokratie“ galt schon 2012 als Synonym für den schlei­chenden Verfall demo­kratischer Werte und Strukturen, illiberale Ant­worten auf gesell­schaftliche Krisen und das Er­starken der extremen Rechten. Zugleich fordert die „Alter­native für Deutschland“ (AfD) mit ihren an­haltenden Erfolgen bei Landtags- und Bundestags­wahlen das demo­kratische System insbesondere in Sachsen heraus. Sie bündelt die Stimmen­potentiale für auto­ritäre Politiken und regressive Krisen­bearbeitungen: Die Re­nationalisierung von Politik, eine rassistische Migrations- und Integrations­politik, stereotype Geschlechter­bilder und ein Ein­treten für eine fossile Energie- und Wirtschafts­politik sind zentrale Bestand­teile des Programms der AfD. Gleicher­maßen zeigen die an­haltenden Proteste gegen die Corona-Schutz­maßnahmen, dass die popu­listischen Potentiale für die Anti-System-Politik der AfD längst nicht erschöpft sind.    

Das Forschungs­projekt unter­sucht die Potentiale einer regressiven politischen Subjek­tivierung im Alltags­leben von Bewohner*innen einer Groß­stadt und einer Mittel­stadt in Sachsen. Mit Blick auf die Ur­sachen für das Er­starken der AfD sowie um­fassendere Trans­formationen des Alltags­lebens wird multi­methodisch und raum­sensible erforscht, wie Bewohner*innen die Ver­änderungen ihrer Umwelt wahr­nehmen und welche Poten­tiale für demo­kratische Inter­ventionen vor­handen sind.