Normativität internationaler Praktiken

Praxis­theo­retische An­sätze in den Inter­natio­nalen Be­ziehungen (IB) neh­men inter­natio­nale Prak­tiken als ihren ana­ly­tischen Aus­gangs­punkt, um Schlüssel­kon­zepte der IB in ihrer all­täg­lichen, prak­tischen Di­mension zu be­leuchten. Dazu ge­hören auch Nor­men und Nor­mativität. Welchen Bei­trag können Praxis­theorien zu dem le­ben­digen For­schungs­feld der IB-Normen­forschung leisten? Wie sind inter­natio­nale Prak­tiken mit inter­natio­nalen Nor­men ver­knüpft und um­ge­kehrt? Wie können wir inter­natio­nale Prak­tiken kriti­sieren? Dieses Pro­jekt erforscht die viel­fältigen und kom­plexen Ver­bindungen zwischen Norma­tivität und Praxis. Unter Rück­griff auf feld­theo­retische An­sätze und die prag­matische Sozio­logie unter­sucht das Projekt, wie Ak­teure mit „über­lappenden Fel­dern“ und mul­tiplen, hybriden "Wert­ordnungen" um­gehen und diese in der Praxis ge­stalten. Theo­retisch ver­lagert das Projekt den Schwer­punkt von der Unter­suchung ein­zelner Nor­men auf die nor­mative Viel­falt und Hybri­dität inter­natio­naler Prak­tiken. Em­pirisch unter­sucht das Pro­jekt Situa­tionen, in denen über trans­natio­nale Prak­tiken wie Korrup­tion im deutschen Bundes­tag oder Infra­struktur­projekte in Chi­nas Belt and Road Ini­tiative, gestritten wird. Es ana­lysiert, wie in diesem Pro­zess inter­nationale Prak­tiken be­wertet, an­ge­fochten und ver­ändert wer­den.