Transnationale Boykotte

Immer wieder rufen zivilgesellschaftliche Organisationen und Bewegungen zu Boykotten gegen Unternehmen oder Staaten auf. Bereits im frühen 19. Jahrhundert rief die transnationale Bewegung gegen Sklaverei zu einem Boykott von Produkten auf, an deren Herstellung Sklaven beteiligt waren.

Zivilgesell­schaftliche Boykottaufrufe können sich sowohl gegen Unternehmen und Industrien als auch gegen Staaten richten. Sie sind eines der wenigen Instrumente, mit denen zivilgesellschaftliche Organisationen und Bewegungen versuchen andere Akteure tatsächlich zu zwingen, ihre Politik oder ihr Verhalten zu ändern.

Im Projekt wird untersucht, unter welchen Bedingungen Boykott­aufrufe der Zivilgesell­schaft Erfolg haben und die gewünschte Verhaltensänderung auf Seiten der Zielakteure erreichen. Im Projekt werden zivilgesell­schaftliche Boykotte seit den 1970er Jahre bis heute untersucht. Boykotte gegen nichtstaatliche Akteure werden mit solchen gegen Staaten in ähnlichen Politik­feldern verglichen. Ziel des Projekts ist es, Merkmale und Erfolgs­bedingungen nichtstaat­lichen Zwangs zu identifizieren.