Why Comply? Eine vergleichende Analyse konventioneller Rüstungskontrolle afrikanischer Staaten

Die Debatten um konven­tionelle Rüstungs­kontrolle auf dem afrika­nischen Kontinent werden von einem Fokus auf die illegale Verbreitung kleiner und leichter Waffen dominiert. Dies spiegelt sich auch in Entwicklungs­projekten inter­nationaler Geber wider. Hindernisse bei  der Umsetzung von Rüstungs­kontrollregimen werden dabei vorrangig als Kapazitäts­problem aufgefasst.

In seinem Dissertations­projekt untersucht Matthias Schwarz, welchen polit­öko­nomischen Hürden Compliance in der konven­tionellen Rüstungs­kontrolle gegen­übersteht. Kapazität wird dabei nur als ein ergänzender Erklärungs­faktor verstanden, aber um die Frage erweitert, welchen Einfluss die Verfasst­heit staatlicher Strukturen auf die Umsetzung von Rüstungs­kontrolle ausübt. Das Projekt basiert vielmehr auf einem Verständnis von Compliance und Implemen­tierung, das in politischen und sozio­logischen Aushandlungs­prozessen nationaler und inter­nationaler Sicherheits­politik begründet liegt. Vor dem Hintergrund des Vertrags über den Waffenhandel, des Kleinwaffen­aktions­programms der Vereinten Nationen und regionaler Rüstungs­kontroll­abkommen umfasst der Unter­suchungs­rahmen zudem die gesamte Bandbreite konven­tioneller Waffen. Hierbei steht insbesondere Transparenz bei deren Beschaffung im Fokus.

Das Forschungs­vorhaben versteht Regierungen also nicht als passive Ausführer sondern als aktive Gestalter von Rüstungs­kontrolle. Internationale Normen werden demnach im nationalen Kontext politpraktisch angepasst. Die Unter­suchung nimmt die zugrunde­liegenden Ursachen und Effekte mit einem Fokus auf Aushandlungs­prozesse zwischen Regierungen und deren Sicherheits­sektor-Organen in den Blick. Sie vergleicht in diesem Zusammen­hang drei afrikanische Staaten.