Sicherheit und Polizeiarbeit in Nigeria – Interview mit Nina Müller

Boko Haram, Straßen­kriminalität und Kidnapping sind nur einige der Sicherheits­probleme, mit denen Nigeria konfrontiert ist. Trotzdem ist die nigerianische Polizei strukturell unter­finanziert und schlecht ausgestattet. Im Interview erklärt Nina Müller die Gründe dafür und kritisiert Projekte der internationalen Entwicklungs­zusammenarbeit. Diese versuchten häufig, von außen eigene Vorstellungen von guter Polizeiarbeit und Sicherheit anzubringen, ohne die Bedürfnisse und Umstände vor Ort ausreichend zu berück­sichtigen.

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Sie schlägt deshalb vor, mehr Raum für lokal vorhandene Initiativen zu lassen: „Wenn etwas lokal entsteht, dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass es fortgeführt wird, auch größer“, so Müller. Sie berichtet außerdem von ihren persönlichen Erfahrungen, die sie während ihrer Feldforschung in Nigeria sammeln konnte und erklärt dabei die Zugänge ethnologischer Forschung.

Nina Müller ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Programm­bereich ‚Glokale‘ Verflechtungen und verfasst ihre Doktorarbeit zum Thema „Sicherheits­konflikte, Sicherheitskonzepte und -akteure in Nigeria", in der sie die lokale Wahrnehmung von extern angestoßenen Reform­bewegungen in Nigeria untersucht.