Nina Müller

Boko Haram – Terror ohne Ende?

Der Erfolg der islamistischen Terrorgruppe ist ein Symptom für viele Probleme Nigerias

Kurzbeschreibung

Willkür und Brutalität der Terrorakte der islamistischen Terrorgruppe Boko Haram in Nigeria nehmen seit Jahren zu. Und die nigerianische Regierung erscheint merkwürdig machtlos, obwohl viel Geld (20% des Bundeshaushalts, davon ca. 2 Milliarden in Antiterrormaßnahmen) in den Sicherheitssektor fließt. Wie kann das sein? Und wie passt es zusammen, dass Afrikas mittlerweile größte Volkswirtschaft mit seit Jahren stabilen Wachstumsraten von Terror und Gewalt überrollt wird?

Hinweise liefern Zahlen, die ein anderes Nigeria zeigen, fernab von Prosperität und Erfolg: Die Lebenserwartung im Land ist die niedrigste weltweit, 100 Millionen Nigerianer leben in absoluter Armut und laut Transparency International liegt Nigeria was die Korruption betrifft auf Platz 144 von 177 (2013).

Zu vielen geht es offensichtlich zu gut unter den bestehenden Verhältnissen. Reformen bei Justiz und Polizei werden nur quälend langsam umgesetzt.Das Land ist zutiefst gespalten in einen florierenden Süden und dem Norden mit Stagnation, bitterer Armut und prekären Sicherheitsverhältnissen. Von hier breitet sich der Terror immer weiter aus.

Die von der Regierung zur Hilfe gerufene Armee bringt in ihrem Kampf gegen den Terror mit Menschenrechtsverletzungen die Menschen gegen sich auf. Ist es so abwegig, dass vielen Menschen im abgehängten Norden der von Boko Haram proklamierte „wahre Islam“ trotz des willkürlichen und blutigen Terrors als einzige Alternative erscheint? Nina Müller zeigt Hintergründe, Versäumnisse und Fehlentwicklungen auf und sucht nach Lösungsansätzen.

Bibliographische Angaben

Nina Müller, Boko Haram – Terror ohne Ende? Der Erfolg der islamistischen Terrorgruppe ist ein Symptom für viele Probleme Nigerias, HSFK-Standpunkte, Nr. 4/2014, Frankfurt/M.

Download: Boko Haram – Terror ohne Ende?
Name
standpunkt0414.pdf
Erweiterung
pdf
Größe
248,16 KB
Publikation herunterladen