Bruno Schoch

Demokratisierung von außen – ein Ding der Unmöglichkeit?

Kurzbeschreibung

Da Demokratien gegeneinander keine Kriege führen, liegt der Schluss nahe, das Vorantreiben von Demokratisierung sei die richtige Friedensstrategie. Die Zahl der Demokratien ist in den letzten zwei Jahrzehnten signifikant gewachsen; Demokratieförderung ist inzwischen eine globale Praxis geworden. Häufig stößt sie auf den Einwand, autoritäre Gesellschaften ließen sich nicht von außen demokratisieren, schon gar nicht mit Zwang. Er verdrängt, dass Krieg und Gewalt in der Geschichte oft Demokratisierungsprozesse angestoßen haben. Aktive Demokratisierungspolitik ist freilich mit einer Reihe von Dilemmata konfrontiert und die Erfolgsquote bei erzwungenen Demokratisierungsprozessen ist gering – doch gilt beides auch für Demokratisierungshilfe mit friedlichen Mitteln. Wie es scheint, muss der Westen die richtige Strategie für externe Demokratieförderung erst noch finden.

Bibliographische Angaben

Bruno Schoch, Demokratisierung von außen – ein Ding der Unmöglichkeit?

in: Reinhard Mutz/Bruno Schoch/Corinna Hauswedell/Jochen Hippler/Ulrich Ratsch (Hg.), Friedensgutachten 2006, Münster (LIT), 2006, S. 177-186.