Peter Kreuzer

Der Bürgerkrieg in den Philippinen

Oder: Warum der Weg zum Frieden immer wieder im Krieg endet

Kurzbeschreibung

Konflikte, die in Folge von Siedlerkolonialismus entstanden sind, gehören zu den zähesten und ausweglosesten, die die Geschichte eines Landes beherrschen können. Denn hier geht es nicht um die Ausbeutung des Landes, sondern um dessen Besiedelung. Die neuen Siedler beanspruchen das Land für sich, die früheren Eigentümer werden vertrieben oder gar physisch eliminiert.

Doch nicht nur fremde, auch eigene Regierungen kolonisieren mitunter im eigenen Land, indem sie die Rechte indigener Gruppen zugunsten von Teilen der dominanten Bevölkerungsgruppen ignorieren und massive Migration in die Randregionen des eigenen Staates fördern. Ein Beispiel hierfür sind die Philippinen, wo Muslime im Süden des Landes immer noch um ihre Rechte auf die Gebiete kämpfen, die von ihren Vorfahren seit vielen Jahrhunderten besiedelt wurden, und die seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts mehr und mehr von christlichen Migranten in Besitz genommen wurden.

Ein Konflikt, in dem sich muslimische Guerillas, lokale Machthaber und eine schwache Regierung blutige Auseinandersetzungen liefern, die katastrophale Folgen für das Land und die Zivilbevölkerung haben.

Dilemma ohne Ausweg? Zumindest nicht ohne Blessuren für beide Seiten: Die Christen müssten vergangenes Unrecht anerkennen sowie den Muslimen mehr Rechte zugestehen, und die Muslime müssten begreifen und akzeptieren, dass vieles nicht mehr rückgängig gemacht werden kann. Das wäre immerhin ein Anfang.

Bibliographische Angaben

Peter Kreuzer, Der Bürgerkrieg in den Philippinen. Oder: Warum der Weg zum Frieden immer wieder im Krieg endet, HSFK-Standpunkte, Nr. 3/2008, Frankfurt/M.

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