Gert Krell, Egon Bahr, Johannes Schwerdtfeger

FRIEDENSGUTACHTEN 1990

Kurzbeschreibung

"Auch der Westen braucht eine Perestroika, einen grundlegenden Umbau von Wirtschaft und Außenpolitik." Gert Krell, Vorstandsmitglied der Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung, stellt mit dieser Forderung die revolutionären Veränderungen in Europa in einen weltgeschichtlichen Zusammenhang. Im einleitenden Essay zum Friedensgutachten 1990 unterstreicht er die vernachlässigten Gefährdungen von Frieden und Stabilität: Umwelt und Entwicklung sind seine Stichworte. Einzelne Autoren des Friedensgutachtens 1990 setzen sich detailliert mi diesen globalen Gefahren auseinander. Sie reichen von der Klimakatastrophe über die Verschuldungskrise, die verschiedenen Regionalkonflikte bis hin zur alarmierenden Verbreitung atomarer und chemischer Waffen in Kriegsgebieten der Dritten Welt. Mit dem Ende des Ost-West-Konflikts rücken diese Probleme ins Zentrum der internationalen Sicherheit. Die sensationellen europäischen Entwicklungen werden in Friedensgutachten 1990 ebenfalls ausführlich behandelt. Zu den drängendsten Fragen ziehen die Autoren vorsichtig Bilanz: Der Ost-West-Konflikt löst sich auf; die Staaten des ehemaligen realen Sozialismus befinden sich fast alle auf dem Weg in die Marktwirtschaft; Deutschland wird vereinigt; die Verhandlungen über die Reduzierung konventioneller Streitkräfte in Europa stehen vor dem Abschluß. Doch es bleiben noch genügend Probleme: das Abtragen der militärischen Altlasten, das ökologische und ökonomische Desaster in Mittel- und Osteuropa, die Krise der Sowjetunion, die politische Integration, die sicherheitspolitische Neuordnung. Zu einem Handbuch wird das Friedensgutachten 1990 schließlich mit der fortgeschriebenen Chronologie der politischen Ereignisse sowie einem ausführlichen Glossar zu Fachbegriffen der internationalen und Sicherheitspolitik.

Bibliographische Angaben

Gert Krell/Egon Bahr/Johannes Schwerdtfeger (Hg.), Friedensgutachten 1990, Münster (LIT), 1990