Harald Müller

Justice in Interdisciplinary Perspective

Findings From Other Disciplines and Their Impact on International Relations

Kurzbeschreibung

Frieden  und Gerechtigkeit sind ein beliebtes Pärchen im friedenstheoretischen Schrifttum – aber was wissen wir eigentlich über ihre empirischen Beziehungen? Lohnt es sich überhaupt, empirische Forschungsanstrengungen zu unternehmen,  um dieses Verhältnis aufzuklären? Erkenntnisse aus anderen Disziplinen bieten reichlich Anreize, sich auf ein solches Unternehmen einzulassen: Neurobiologien haben die Regionen im menschlichen Gehirn lokalisiert, die für negative Reaktionen auf frustrierte Gerechtigkeitsansprüche verantwortlich sind. Evolutionsbiologen haben Verteilungsregeln und Bestrafungsrituale nicht nur in frühen menschlichen Gemeinschaften identifiziert, sondern in vielen sozial lebenden Arten, namentlich unseren Vettern, den Menschenaffen. Psychologen haben die Entwicklung des Gerechtigkeitssinns in früher Kindheit erkundet, während experimentell arbeitende Wirtschaftswissenschaftler herausgefunden haben, dass das Verhalten von Testpersonen in Versuchsanordnungen, die Entscheidungssituationen in Verteilungskonflikten simulierten, dem Idealtypus des „economic man“ klar widersprachen und nur durch die Annahme einer Fairnesspräferenz zu erklären waren. Das HSFK-Arbeitspapier von Harald Müller diskutiert diese Befunde  und versucht zu verstehen, was wir daraus für unsere eigenen Untersuchungen über zwischen- und innerstaatliche Gewaltkonflikte lernen können.

Bibliographische Angaben

Müller, Harald (2016): Justice in Interdisciplinary Perspective. Findings From Other Disciplines and Their Impact on International Relations, PRIF Working Papers No. 30, Frankfurt/M.

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