Janneke Rauscher

Verpasste Chance zum Frieden

Verhindert die Konsensorientierung der Hamas ihren Gewaltverzicht?

Kurzbeschreibung

Die Umbrüche in der arabischen Welt sind beim Kernkonflikt der Region angekommen: Anfang Mai unterzeichneten die radikal-islamische Hamas und die säkulare Fatah zusammen mit anderen Palästinensergruppen ein Versöhnungsabkommen und vieles deutet darauf hin, dass die Protestwelle in den arabischen Ländern einiges dazu beitrug. So hat die Fatah mit Mubarak einen wichtigen Verbündeten verloren und die Hamas blickt besorgt nach Syrien, wo Assad versucht, den Aufstand im eigenen Land mit Panzern zu beenden.

Bundeskanzlerin Merkel reagierte zurückhaltend auf den Coup. Die EU, USA und Israel stufen die Hamas als Terrororganisation ein. Die Hamas war bislang diplomatisch völlig isoliert, da sie sich weigerte, auf Gewalt zu verzichten und das Existenzrecht Israels anzuerkennen. Ist es grundsätzlich möglich, die radikale Hamas in politische Prozesse einzubinden? Und, gibt es eine Chance auf Gewaltverzicht bei der Hamas?

Janneke Rauscher vergleicht die Machtstrukturen und die Prozesse der Entscheidungsfindung und Willensbildung von Fatah und Hamas und versucht der Frage auf den Grund zu kommen, warum beide Organisationen trotz ähnlicher Entwicklungen im Punkt des Gewaltverzichts so große Unterschiede aufweisen.

Ob die Einigung der beiden Palästinenserorganisationen Bestand hat und sie sich positiv oder negativ auf den Friedensprozess im Nahen Osten auswirken wird, bleibt die bange Frage, deren Antwort der Westen gespannt erwarten wird, aber sicher noch weniger als bisher beeinflussen kann.

Bibliographische Angaben

Janneke Rauscher, Verpasste Chance zum Frieden. Verhindert die Konsensorientierung der Hamas ihren Gewaltverzicht?, HSFK-Standpunkte, Nr. 4/2011, Frankfurt/M.

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