Thorsten Gromes

Von der Krise in den Krieg?

Vierzehn Jahre nach dem Krieg wächst in Bosnien und Herzegowina die Gewaltbereitschaft

Kurzbeschreibung

Von 1996 bis 2007 sind rund 14 Milliarden Dollar an internationaler Hilfe nach Bosnien und Herzegowina geflossen: Friedenstruppen, Verwaltungs- und Aufbauhilfen, dazu ein ständig anwesender Hoher Repräsentant mit weitreichenden Befugnissen verschlangen Unsummen - und tun es noch heute.

Eine Zeitlang sah es auch so aus, als ob der neue Staat mit seinen zwei Teilrepubliken durchaus zur Einheit werden könnte. Die Parlamentarische Versammlung nahm ihre Arbeit auf, Gesetze wurden verabschiedet, das Tagesgeschäft schien zur Normalität überzugehen.

 Doch seit 2006 hat sich die Lage spürbar verschlechtert. Der Staat wird wieder einmal in Frage gestellt, Politiker profilieren sich durch Provokationen, Medien polarisieren und auch die Kirchen versäumen es nicht, alles Trennende zwischen den Ethnien deutlich hervorzuheben. Ist der junge Staat zum Scheitern verurteilt?

Thorsten Gromes begleitet die Nachkriegsgesellschaft in Bosnien und Herzegowina seit Jahren. Nach vielen Forschungsaufenthalten, Gesprächen mit Politikern und der Zivilbevölkerung ist er sehr vertraut mit Land und Leuten. Doch mittlerweile blickt er zunehmend frustriert auf den jungen Staat. Für einen Außenstehenden ist es schwer zu verstehen, wie demokratische Fortschritte leichtfertig aufs Spiel gesetzt werden. Einen neuen Krieg hält er zwar für unrealistisch, aber Zustände wie in den 70er Jahren in Nordirland sind durchaus denkbar. Ein erschreckendes Szenario, das um jeden Preis verhindert werden sollte.

Bibliographische Angaben

Thorsten Gromes, Von der Krise in den Krieg? Vierzehn Jahre nach Kriegsende wächst in Bosnien und Herzegowina die Gewaltbereitschaft, HSFK-Standpunkte, Nr. 3/2009, Frankfurt/M.

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