Hessischer Friedenspreis

Der Hessische Friedens­preis wurde am 16. Oktober 1993 vom ehemaligen Hessischen Minister­präsidenten Albert Osswald und der von ihm begründeten Stiftung ins Leben gerufen.

Der Hessische Friedens­preis wird an Menschen vergeben, die sich um die Völker­­verständigung und um den Frieden verdient gemacht haben. Jährlich erhält ein*e vom Kuratorium Hessischer Friedens­­preis ausgewählte*r Preisträger*in den mit 25.000 Euro dotierten Preis. PRIF berät das Kuratorium bei der Auswahl und doku­mentiert die Preis­verleihung.

 

Mitglieder des Kuratoriums Hessischer Friedenspreis

Prof. Dr. Nicole Deitelhoff
Geschäfts­führendes Vorstands­mitglied, PRIF – Leibniz-Institut für Friedens- und Konflikt­forschung

Heike Hofmann
Vizepräsidentin des Hessischen Landtags

Michaela Jäckel-Osswald

Astrid Wallmann 
Präsidentin des Hessischen Landtags

Prof. Dr. Conrad Schetter
Wissenschaftlicher Direktor des Bonn International Center for Conversion (BICC)

Prof. Dr. Ursula Schröder
Wissenschaftliche Direktorin des Instituts für Friedens­forschung und Sicherheits­politik an der Universität Hamburg (IFSH)

Karl Starzacher
Staatsminister a. D., Vorsitzender des Kuratoriums Hessischer Friedenspreis

Peter von Unruh
Direktor beim Hessischen Landtag (beratendes Mitglied)

PD Dr. Ines-Jacqueline Werkner
Wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Forschungs­stätte der Evangelischen Studien­gemeinschaft e.V. (FEST). Institut für interdis­ziplinäre Forschung

Veronika Winterstein
Vizepräsidentin (a. D.) des Hessischen Landtags

 


Preisträger*innen des Hessischen Friedenspreises

2022 für die somalisch-kanadische Menschen­rechts­aktivistin Ilwad Elman für ihren Einsatz für die Opfer von geschlechts­spezifischer Gewalt und den Frieden in Somalia
2020der nordmaze­donische Minister­präsident Zoran Zaev und der ehemalige griechische Minister­präsident Alexis Tsipras für die Beilegung des Namens­­streits zwischen den beiden Staaten
2019der äthiopische Minister­präsident Abiy Ahmed Ali für seinen Einsatz für einen historischen Friedens­schluss mit dem Nachbarland Eritrea – Da der Preisträger im Konflikt in Äthiopiens Provinz Tigray gegen die Grundsätze des Preises gehandelt hat, wurde ihm der Preis 2021 wieder aberkannt.
2018die Türkin Şebnem Korur Fincancı für ihren Einsatz für Folteropfer
2017die Schweizer Juristin und Diplomatin Carla del Ponte für ihre Verdienste um die kompromiss­lose Durchsetzung des internationalen Strafrechts und ihren unbeugsamen Kampf für Frieden durch Recht
2016die Italienerin Federica Mogherini für ihre Rolle als Vermittlerin in den Verhandlungen um das iranische Atom­­programm. Durch den Abschluss der Verhandlungen konnte ein militärischer Konflikt im Nahen Osten vermieden werden.
2015die Russin Ella Mikhaylovna Polyakova für ihren Einsatz gegen menschen­unwürdige Verhältnisse, Gewalt und Missbrauch in der russischen Armee und den von Russland geführten Kriegen 
2014der Brasilianer Rubem César Fernandes für seinen Einsatz zur Förderung einer Kultur des Friedens und zur Verhinderung der Gewalt in den Favelas von Rio de Janeiro
2013die Nigerianer Imam Dr. Muhammad Ashafa und Pastor Dr. James Wuye für ihren gemein­samen Einsatz für die Beilegung des interreligiösen Konflikts zwischen Christen und Muslimen in Nigeria und darüber hinaus
2012die Schweizerin Elisabeth Decrey Warner für ihren Einsatz im Rahmen der Menschen­rechts­organisation "Geneva Call", u.a. gegen Landminen und für die Durchsetzung des Humanitären Völker­rechts und nicht-staatlichen Akteuren
2011die ehemalige VN-Hochkomissarin für Flüchtlinge Sadako Ogata für ihren unermüdlichen Einsatz zum Schutze von Menschen beihumani­tären Katastrophen
2010der Palästinenser Ismail Khatib für seine Verdienste um den Frieden im Nahen Osten
2009die kenianische Friedens­aktivistin Dekha Ibrahim Abdi für ihre Vermittlung in interreligiösen und interethnischen Konflikten auf lokaler Ebene weltweit
2008der frühere US-Senator Sam Nunn für sein Engagement für nukleare Abrüstung und gegen nuklearen Terrorismus
2007der Hohe UN-Repräsentant in Bosnien und Herzegowina Christian Schwarz-Schilling für seine Vermittlungs­arbeit zur Friedens­sicherung auf dem Balkan
2006Dirigent und Pianist Daniel Barenboim für sein Engagement für eine Verständigung im Nahen Osten
2005Seine Heiligkeit der 14. Dalai Lama für seinen Einsatz für eine gewaltfreie Lösung des Tibet-China-Konflikts
2004Hans Blix, Exekutivdirektor a. D. (UNMOVIC) und ehemaliger schwedischer Außen­minister, für seine Stand­festigkeit bei seiner Arbeit als Chef der UN-Abrüstungs­kontroll­kommission im Irak
2003der UN-Sonderbeauftragte für Afghanistan, der Algerier Lakhdar Brahimi, für seine Leistungen im afghanischen Friedensprozess
2001der ehemalige Hohe Kommissar der OSZE für nationale Minderheiten, der Niederländer Max van der Stoel, für seine Politik der Prävention, die maßgeblich zur friedlichen Lösung der Konflikte in Estland und Lettland, in der Slowakei und in Rumänien beitrug
2000Martti Ahtisaari, ehemaliger finnischer Staatspräsident, für seine Vermittlung zur Beendigung des Kosovo-Krieges
1999US-Senator a. D. George J. Mitchell für seine Vermittlungs­bemühungen um die Beendigung des Nordirland-Konflikts
1998General a. D. Alexander Lebed, Gouverneur der Region Krasnojarsk, für seine Vermittlungs­bemühungen zur Beendigung des ersten Tschetschenien-Krieges
1997Hans Koschnick für seine Vermittlungs­bemühungen als EU-Administrator in Mostar
1996Monsenior Gregorio Rosa Chavez für seine Vermittlungs­bemühungen zwischen der Guerilla und der Regierung in El Salvador
1995der Nordire John Hume für seine Vermittlungs­bemühungen zwischen der IRA und der britischen Regierung
1994die Norwegerin Marianne Heiberg-Holst für ihre Vermittlungs­bemühungen zwischen Israel und der PLO

Die Festschrift anlässlich des 100. Geburtstags von Albert Osswald stellt den Preis und die Preisträger*innen vor und würdigt den Stifter, der 1970 auch das PRIF gründete. Mehr


PRIF Talk zum Friedenspreis

Im PRIF TALK blicken Karl Starzacher und Bruno Schoch zurück auf die Entstehungs­geschichte und die Preisträger*innen, an die sie sich heute noch am intensivsten erinnern.