Der Westen, so Ivan Krastev in einem Spiegel-Interview, verdanke Putin Solidarität und Resilienz. Ob damit auch der Riss zwischen Ost- und Westeuropa gekittet werden kann, ist eine der Fragen dieser Diskussionsrunde über Europa im Schatten des Krieges. Krastev, bulgarischer Politologe und bedeutender Intellektueller unserer Zeit, erklärt mit seiner These von der „Nachahmungsvergiftung“, warum in Ländern, die vor 30 Jahren quasi über Nacht Demokratie und Marktwirtschaft eingeführt haben, nun Rechtspopulisten an der Macht sind. Die Flüchtlingskrise von 2015 sei der Auslöser für diese Wende etwa in Ungarn und Polen gewesen, die den „liberalen Traum in einen liberalen Albtraum“ verwandelt habe.
Darüber diskutieren:
- Nicole Deitelhoff, HSFK
- Ivan Krastev wurde 2020 mit dem Jean-Améry-Preis für europäische Essayistik ausgezeichnet. Zuletzt erschienen Das Licht, das erlosch. Eine Abrechnung (mit Stephen Holmes) sowie Ist heute schon morgen? Wie die Pandemie Europa verändert (beide Ullstein)
- Moderation: Nils Minkmar, Süddeutsche Zeitung
Wann: 29. Juni 2022, 20 Uhr
Wo: OpernTurm, Morgan, Lewis & Bockius LLP | Bockenheimer Landstraße 2 – 4 | 60306 Frankfurt am Main
Die Veranstaltung ist Teil des Literaturfestivals literaTurm. literaTurm ist das biennale Literaturfestival der Stadt Frankfurt am Main und steht in diesem Jahr unter dem Motto RISSE. Tickets und weitere Informationen finden Sie auf der Seite des literaTurm-Festivals.