"Es gibt eine neue Zeitrechnung im Irak: vor und nach Daesh - der Terrormiliz IS. Dies zeigt sich besonders deutlich bei den Parlamentswahlen im Mai 2018. Die neue Zeitrechnung, die seit Ende der Dschihadistenherrschaft besteht, gilt jetzt auch politisch. Das Land ist im Umbruch, die Jugend auf dem Vormarsch." So beginnt eine der letzten von zehn Reportagen in Birgit Svenssons Buch (Mörderische Freiheit. Leben zwischen Himmel und Hölle im Irak, 2018 erschienen bei Herder), die vom Einmarsch der amerikanischen und britischen Truppen über den missglückten Neuanfang nach dem Krieg, als sich die Bilder von Abu Ghraib ins Gedächtnis brannten, dem Versinken des Lands im Terror bis zur Entwicklung heute reichen. Reportagen über die gescheiterte Wiederherstellung der Justiz, über die Lage von Frauen im Irak, über Fluch und Segen des Erdöls zeichnen ein vielschichtiges Bild eines Lands im Umbruch. Für Birgit Svensson ist der Irak ein Schlüsselland für die gesamte Entwicklung im Nahen und Mittleren Osten. Ohne das Desaster des Irakkriegs und dessen Folgen, so Svensson, sähe die Region heute völlig anders aus.
Birgit Svensson (freie Journalistin) im Gespräch mit Bruno Schoch (HSFK): Der Irak im Umbruch
Wann? Montag, 8. Oktober 2018, 20:00 Uhr
Wo? autorenbuchhandlung marx & co, Grüneburgweg 76, Frankfurt am Main
Eine Veranstaltung der Heinrich-Böll-Stiftung Hessen in Kooperation mit der autorenbuchhandlung marx & co.