Italien und die EU

Podiumsdiskussion aus der Reihe "Europa in Bewegung" in Frankfurt mit Bruno Schoch

Foto: Screenshot https://www.boell-hessen.de/

Die regierenden populistischen Parteien Italiens gehen, um die Europawahl zu ihren Gunsten zu entscheiden, auf einen Konfrontationskurs mit der Europäischen Union und auch mit den Finanzmärkten. Die Staatspleite, bei gleichzeitig großem privaten Reichtum, der allerdings sehr ungleich verteilt ist, wäre eine durchaus mögliche Perspektive. Hinzu kommen milliardenschwere Wahlgeschenke, wie die gerade eingeführte Grundrente, die bei der Europawahl Stimmen bringen soll. Ein finanzieller Bankrott Italiens scheint von der Regierung stillschweigend in Kauf genommen zu werden, da dieser eine ganz andere Belastung für die europäischen Finanzen bedeuten würde, als seinerzeit im Falle Griechenlands, weshalb sich diese Gefahr auch gut politisch instrumentalisieren lässt.

Indes haben die letzten italienischen Regierungen mehr oder weniger die Anforderungen Brüssels erfüllt, doch die Ziele, die auf diese Weise erreicht werden sollen, sind nicht realisiert worden. Schuldenabbau, Aufschwung, Beschäftigungszunahme, Wachstum? Fehlanzeige! Dass die Massenarbeitslosigkeit von jungen Menschen nicht weiter gehen darf, dass die Bildungskrise behoben und der damit verbundene Brain Drain aufhören müssen, dass gegen die Verarmung vieler und die Verelendung der öffentlichen Strukturen bekämpft werden müssen – mit einem Wort, dass Italien dringend grundlegende Reformen braucht, stimmt eben auch.

Wie also soll es weitergehen in und mit Italien? Was wäre der richtige Umgang seitens der EU und der Bundesrepublik?

 

Podiumsdiskussion der Heinrich-Böll-Stiftung Hessen: Italien und die EU

Es diskutieren:

  • Angelo Bolaffi, Politikwissenschaftler und Philosoph, Università La Sapienza, Rom
  • Florian Kronbichler, Journalist, Schriftsteller und Politiker, Bozen
  • Lisa Nienhaus, Wirtschaftsredakteurin der ZEIT, Hamburg/Frankfurt am Main
  • Sabine Oberpriller, Freie Journalistin, Landhut/Frankfurt am Main
  • Moderation: Bruno Schoch von der HSFK

Wann: Mittwoch, 10. April 2019, 19 Uhr
Wo: Ökohaus, Kasseler Straße 1a, Frankfurt am Main

Die Veranstaltung ist Teil der Reihe "Europa in Bewegung" und findet in Kooperation mit der Stiftung Ökohaus Frankfurt statt. Der Eintritt ist frei und eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Mehr Informationen finden Sie hier.