Die Europäische Union war einst bestrebt, führende Kraft im Kampf gegen den menschengemachten Klimawandel zu werden. Davon ist in der Realität nicht mehr viel übriggeblieben. Für die einen gibt es keinen Klimawandel, aber Arbeitsplätze in der Kohle- oder Atomindustrie. Anderen ist die Automobilbranche wichtiger als der Kampf gegen den CO2-Ausstoß. Auch im Ringen um Vereinbarungen auf internationaler Ebene gehen von der EU keine wegweisenden Initiativen mehr aus.
Mit der neuen EU-Kommission und dem „European Green Deal“ scheint sich das Blatt gewendet zu haben – nicht nur aufgrund der realen Bedrohungen für unsere Lebensgrundlagen und unseren Wohlstand, sondern auch aufgrund der Massendemonstrationen von jungen Menschen. Die EU und die Mitgliedstaaten wollen Milliarden von Euros zum Schutz des Klimas investieren.
Der sechste Sachstandsbericht des Weltklimarates der Vereinten Nationen (IPCC), dessen erster Teil gerade veröffentlicht wurde, hat die dramatische Verschlechterung des Weltklimas deutlich und damit auch erneut den Handlungs- wie auch den Zeitdruck sichtbar gemacht. Die Zeiträume, in denen noch ein Zusammenbruch des Klimasystems verhindert werden kann, werden immer kürzer und die notwendigen diesbezüglichen Maßnahmen immer drastischer. Von den Kosten ganz zu schweigen.
Was genau plant die Europäische Union im Kampf gegen den Klimawandel? Wie kann eine reale Trendwende erreicht werden? Wie lassen sich soziale und umweltpolitische Themen so verknüpfen, dass die gesellschaftspolitische Spaltung überwunden wird, die das Thema Klimaschutz zu einem Thema nur für diejenigen werden lässt, die es sich leisten können? Was wird gegen nach wie vor existierende Vorbehalte gegen eine konsequente Klima- und Umweltschutzpolitik getan? Welche Rolle spielt die EU im Kontext der internationalen Klimaschutzpolitik nach dem Klimagipfel in Glasgow?
Mit diesen Fragen beschäftigt sich am 18. November die Podiumsdiskussion „Klimaretterin Europäische Union?“
Es diskutieren:
- Christoph Bals, Politischer Geschäftsführer, Germanwatch, Bonn
- Michèle Knodt, Politikwissenschaftlerin, TU Darmstadt
- Jutta Paulus, MdEP, Bündnis 90/Die Grünen
- Bernhard Pötter, „taz“-Redakteur für Wirtschaft und Umwelt, Berlin
- Moderation: Stefan Kroll, Leiter Wissenschaftskommunikation und Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der HSFK
Wann: 18. November 2021, 19 Uhr
Wo: Online-Veranstaltung, Teilnahme über den YouTube-Kanal der Heinrich-Böll-Stiftung Hessen
Weitere Informationen finden Sie unter: https://www.boell-hessen.de/klimaretterin-europaeische-union/
Die Veranstaltung ist Teil der Reihe „Europa in Bewegung“ der Heinrich-Böll-Stiftung Hessen in Kooperation mit der Ökohaus Stiftung Frankfurt.