Making Crises Visible/Invisible

Jahreskonferenz des Leibniz-Forschungsverbunds "Krisen einer globalisierten Welt" am 12. und 13. Dezember

Logo zur Konferenz "Making Crisis Visible/Invisible"

Der Titel der Konferenz mag zunächst überraschen. Krisen gelten als Momente der besonderen Herausforderung, in denen ein unmittelbares Krisenmanagement erforderlich ist. Krisen werden als unausweichlich und zwingend wahrgenommen, weshalb sich die Frage ihrer Sichtbarkeit nicht zu stellen scheint. Die eigentlichen Mechanismen, durch die Krisen sichtbar oder unsichtbar gemacht werden, sind daher eher selten Gegenstand der Untersuchung. Dennoch zeigt der genauere Blick auf spezifische Krisen, dass unterschiedliche Akteure ganz unterschiedliche Aspekte einer Krise hervorheben oder verdecken. Dies hat nicht zuletzt Konsequenzen für die Strategien der Krisenbewältigung. Krisen werden grundsätzlich so verstanden, dass sie durch die beteiligten Akteure beeinflusst und gestaltet werden können. In diesem Sinne sind Krisen eher Momente der Transformation als des Zusammenbruchs. Zwar besteht Unklarheit darüber, in welcher Weise die zeitliche Dimension der Krise begrenzt ist – ob etwa nur plötzliche Umbrüche durch das Konzept erfasst werden oder auch Phänomene längerfristiger oder latenter Veränderung. In jedem Falle aber impliziert das Transformationspotential, dass Krisenmomente auch dazu verwendet werden können, bestimmte politische oder ökonomische Interessen zu verfolgen. Diese Politik der Krise bildet einen weiteren wichtigen Gegenstand der Krisenforschung. Insgesamt besteht eine zentrale Herausforderung für das Verständnis von Krisenphänomenen in der Verbindung aus subjektivierenden und objektivierenden Perspektiven. Wie die Projekte des Verbunds zeigen, variiert die Mischung aus subjektivierenden und objektivierenden Perspektiven in den verschiedenen Krisenfeldern, die durch die Allianz untersucht werden, wie z.B. den politischen und humanitären Krisen sowie den Wirtschafts- und Umweltkrisen. Vor diesem Hintergrund widmet sich die Konferenz den Mechanismen, durch die Krisen als solche sichtbar oder unsichtbar gemacht werden

Die Konferenz findet in den Räumen der Geschäftsstelle der Leibniz-Gemeinschaft statt und richtet sich nicht nur an die Mitglieder und Mitgliedsinstitute des Verbunds, sondern auch an alle Interessierten aus Wissenschaft und Praxis. Hauptbestandteil der Konferenz sind fünf – von den einzelnen Arbeitsgruppen organisierte - Panels, in denen die Arbeit des Forschungsverbundes präsentiert und diskutiert wird. Begleitet wird das Programm der Jahreskonferenz durch das Kunstprojekt „Making Crises Visible“, einer Kooperation zwischen der Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK), dem Zentrum für Zeithistorische Forschung (ZZF) und der Hochschule für Gestaltung Offenbach am Main (HfG). Im Projekt setzen Kunststudenten wissenschaftliche Erkenntnisse der Forscher künstlerisch um und machen sie einem breiten Publikum zugänglich.

 

PDF des Programms

 

Wann? 12.-13. December 2018

Wo? Leibniz-Gemeinschaft, Chaussee 111, 10115 Berlin