Radikalisierung und De-Radikalisierung

Julian Junk bei der Veranstaltungsreihe "Streitraum" der Schaubühne im Gespräch mit Carolin Emcke

Streitraum - Carolin Emcke im Gespräch

Extreme ideo­logische Positionen, ob religiös oder politisch motiviert, erleben eine Re­naissance. Der mediale öffent­liche Dis­kurs be­schäftigt sich mit diesem Phänomen vor allem dann, wenn es sich in Gewalt und terror­istisch­en An­schlägen artikuliert. Wer ver­hindern will, dass sich eine Gesell­schaft der Ex­treme ent­wickelt, muss sich fragen, wie Radi­kalisierungs­mechanis­men funktionieren. In welchen Stufen verläuft in­dividuelle oder kollek­tive Radi­kali­sierung? Welche psycho­logischen, familiären, sozio­ökonom­ischen Gründe lassen sich ident­ifizieren? Wie können Be­hörden reagieren, ohne voreilig zu kriminal­isieren? Und wie lassen sich radikal­isierte Menschen wieder zu demo­kratisch­eren Pos­itionen zurück­führen?

Carolin Emcke im Gespräch mit

  • Julian Junk, wissen­schaft­licher Mit­arbeiter am Leibniz-Institut Hessische Stift­ung Friedens- und Konflikt­forschung (HSFK) in Frankfurt am Main und Leiter des Berliner Büros der HSFK. Er leitet Forschungs­projekte in der ver­gleichenden Radi­kalisierungs­forschung und zu Online- und Offline-Radi­kali­sierung in den salafist­ischen Dschihad­ismus. Zuletzt erschien in Ko-Heraus­geber­schaft der Band »Salafis­mus und Dschihad­ismus in Deutsch­land« (Campus-Verlag, 2016). Aktuell vertritt er die Professur »Inter­nationale Organi­sationen und Politik­felder« an der Universität Potsdam.
  • Heike Kleffner,  schreibt als Journal­istin seit den 1990er Jahren über rechte Gewalt, Neonazis und die Situation von Ge­flücht­eten, u. a. für die taz, ZEIT ONLINE und den Tages­spiegel. Von 2004 bis 2009 leitete sie die Mobile Beratung für Opfer rechter Gewalt in Sachsen-Anhalt. Sie veröffent­lichte mehrere Bücher zum Thema rechte Gewalt, zuletzt »Unter Sachsen. Zwischen Wut und Will­kommen« (Ch. Links Verlag, 2017) sowie »Generation Hoyerswerda – Das Netzwerk militanter Neonazis in Branden­burg« (be.bra Verlag, 2016) und arbeitete als Referentin in beiden NSU-Unter­suchungs­ausschüssen des Bundestages für die Fraktion DIE LINKE.
  • Benham T. Said, ist seit 2008 wissens­chaft­licher Referent beim Landesamt für Verfassungsschutz Hamburg. Er studierte Islam­wissenschaft, Sozial- und Wirtschafts­geschichte sowie Politik­wissen­schaft in Hamburg und promovierte 2014 mit einer Arbeit zum Thema »Hymnen des Jihads. Naschids im Kontext jihad­istischer Mobil­isierung«. Er ver­öffent­lichte zahlreiche Artikel und Bücher, u. a. »Islamischer Staat – IS-Miliz, al-Qaida und die deutschen Brigaden« (C. H. Beck Verlag, 2014) sowie »Salafis­mus – Auf der Suche nach dem wahren Islam« (Verlag Herder, 2014). Ab Februar 2018 wird er als Referats­gruppen­leiter an der Justiz­behörde u. a. den neu ge­schaffenen Bereich »Religiöse Betreuung von Ge­fangenen und Extremismus­prävention« über­nehmen.

Wann? Sonntag, 14.01.2018 um 14 Uhr
Wo? Schaubühne, Kurfürstendamm 153, 10709 Berlin

Die Ver­anstaltung ist bereits ausverkauft. Karten sind gegebenen­falls an der Abendkasse noch verfügbar. Weiter Information auf der Homepage der Schaubühne