Die Corona-Pandemie sorgt aktuell dafür, dass wissenschaftliche Erkenntnisse in einem bisher noch nicht gekannten Maße in die Öffentlichkeit getragen werden. Wissenschaftskommunikation nimmt somit eine zentrale Rolle für die gesellschaftlichen Debatten rund um das Pandemiegeschehen ein. Gleichzeitig entstehen in diesem Kontext zahlreiche Reibungspunkte für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, da die Kommunikation mit Presse und Öffentlichkeit nach anderen Regeln funktioniert als die innerhalb der Scientific Community. Ferner ist ebenfalls eine beträchtliche Anzahl an Anfeindungen und Drohungen gegen Forschende zu verzeichnen. Auch Kolleginnen und Kollegen, die zu Themen wie Klimawandel, Rechtsextremismus oder Gender forschen, sehen sich seit Jahren mit bedrohlichen Situationen konfrontiert. Dabei stellt Wissenschaftskommunikation für Gesellschaften ein hohes Gut dar.
Dieser Befund bildet den Ausgangspunkt des Podiumsgesprächs und verweist auf weiterführende Fragen: Was ist die Aufgabe (universitärer) Wissenschaft gegenüber der Gesellschaft? Welche Bedeutung hat die öffentliche Kommunikation für Wissenschaft? Welche Defizite legt die wissenschaftliche Kommunikation in der Corona-Pandemie offen? Welche Veränderungen zeigen sich darüber hinaus im Verhältnis von Politik und Wissenschaft? Auch muss gefragt werden, wie Forschende besser gegen Anfeindungen und/oder Bedrohungen unterstützt und inwiefern sie in dieser anspannten Lage ihrer öffentlichen Verantwortung bei der Kommunikation ihres Wissens gerecht werden können.
Es diskutieren:
- Prof. Katharina Krause (Präsidentin der Philipps-Universität Marburg)
- Prof. Stephan Becker (Institut für Virologie, Philipps-Universität Marburg und Sprecher des Pandemie Netzwerks Hessen)
- Prof. Ursula Birsl (Institut für Politikwissenschaft und Vorsitzende der Kommission Forschung und Verantwortung der Philipps-Universität Marburg)
- Prof. Nicole Deitelhoff (Leibniz-Institut Hessische Stiftung für Friedens- und Konfliktforschung)
- Dr. Reiner Becker (Leiter des Demokratiezentrums Hessen, Institut für Erziehungswissenschaft, Philipps-Universität Marburg)
Moderiert wird die Debatte von Tina Dürr (Stellvertretende Leiterin des Demokratiezentrums Hessen)
Wann: 19. Mai, 13 Uhr
Teilnahme: Die Podiumsdiskussion ist eine digitale Veranstaltung der Philipps Universität Marburg. Hier kommen Sie zu den Einwahldaten.
Über die Organisator:innen
Dies Academicus 2021 – Wissenschaft in Verantwortung: Die Universität trägt Verantwortung in Wissenschaft und Gesellschaft. Sie schafft die nötigen Voraussetzungen, um Wissen zu generieren, Wandel zu verstehen und künftigen Herausforderungen zu begegnen. Ihre Aufgabe ist es auch, dieses Wissen zu vermitteln und über die Chancen und Grenzen wissenschaftlicher Erkenntnisse in Austausch zu treten – miteinander und mit der Gesellschaft. Beim diesjährigen Dies Academicus soll diese Interaktion mit der Gesellschaft und diese Verantwortung explizit thematisiert werden: Wissenschaft in Verantwortung.