Demokratie gründet auf dem Recht des Einzelnen, anderer Meinung sein und diese frei äußern und verbreiten zu dürfen. Analog verhält es sich innerhalb der Institutionen der freien Wissenschaft und der kritischen Universität: Sie dienen der Selbstkontrolle wissenschaftlicher Tätigkeit, ebenso dem Schutz einer kritischen Öffentlichkeit. Aber unter welchen Voraussetzungen entwickelt Wissenschaftsfreiheit dieses epistemische, ethische und demokratische Potential? Darf man im universitären Raum alles sagen und diskutieren? Oder gibt es eine Grenze zwischen Freiheit und Zügellosigkeit? Wer sollte nach welchen Maßstäben Grenzen ziehen zwischen dem legitimen Wettbewerb um Meinungen einerseits und der Provokation, Diskriminierung und der Verachtung des Gegners andererseits? Gibt es normative Grundlagen für den Gebrauch der akademischen Freiheiten, die ihre Grenzen zu bestimmen erlauben?
Prof. Dr. Elif Özmen (JLU Gießen) wird das Buch „Wissenschaftsfreiheit im Konflikt. Grundlagen, Herausforderungen und Grenzen“ vorstellen.
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- Dr. Cord Schmelzle (Goethe-Universität)
- Prof. Dr. Richard Traunmüller (Universität Mannheim, ConTrust).
Die Moderation übernimmt Prof. Dr. Hanna Pfeifer (Goethe-Universität, ConTrust, HSFK).
Wann: Donnerstag, 28. Oktober 2021, 14 Uhr
Wo: Die Veranstaltung findet online via Zoom statt. Eine vorherige Anmeldung unter office@normativeorders.net ist erforderlich.
Die Diskussion findet im Rahmen der Arbeitsgruppe 4 – Wissen der Forschungsinitiative ConTrust statt und wird u.a. danach fragen, welche Rolle epistemisches Vertrauen in der Debatte um Wissenschaftsfreiheit spielt.
Veranstalter
„ConTrust. Vertrauen im Konflikt. Politisches Zusammenleben unter Bedingungen der Ungewissheit“ ist ein Clusterprojekt des Landes Hessen unter Beteiligung der Goethe-Universität Frankfurt und der HSFK. Das Projekt ist am Forschungsverbund „Normative Ordnungen“ der Goethe-Universität Frankfurt angesiedelt.