100. PRIF Report diskutiert Robotertechnologie in Kriegen

Niklas Schörnig über die Zunahme unbemannter und bewaffneter Flugkörper und die Notwendigkeit einer internationalen Rüstungskontrolle

Militärroboter im Allgemeinen und unbemannte Flugkörper (auch: Drohnen) im Speziellen, spielen eine zunehmend wichtige Rolle innerhalb der bewaffneten Streitkräfte hochtechnologisierter Länder. Auch die Bundesregierung ist an der Beschaffung bewaffneter Drohnen interessiert. Die Vorteile liegen auf der Hand: Ihr Einsatz in gefährlichen Situationen rettet Soldaten das Leben und ihre Präzision sorgt für einen strategischen Vorteil. Hinzu kommt, dass durch die zunehmende Automatisierung die Kontrolle und Steuerung durch Menschenhand nach und nach überflüssig wird.

 

Doch mit der zunehmenden Bewaffnung unbemannter Flugkörper wachsen auch die Sorgen um ihre rechtliche und ethische Vertretbarkeit. Bedenken werden hinsichtlich einer möglichen Senkung der Hemmschwelle zum Einsatz von Waffengewalt geäußert. Schließlich muss die Frage diskutiert werden, wer für das Töten von Menschen verantwortlich gemacht werden kann, wenn dies selbstinitiiert durch automatisierte Drohnen geschieht. Auf der praktischen Seite hat der Einsatz von Drohnen in Pakistan und in Afghanistan durch die CIA bereits völkerrechtliche Probleme aufgeworfen und Uneinigkeit unter Experten in Bezug auf die Beurteilung der Angriffe ausgelöst.

 

In PRIF Report No 100 (2010) "Robot Warriors. Why the Western investment into military robots might backfire" diskutiert Niklas Schörnig die skizzierten ethischen und praktischen Vorbehalte gegenüber dem unkontrollierten Gebrauch und der Proliferation von unbemannten Flugkörpern. Der Autor legt die Notwendigkeit einer internationalen Regulierung der bisher ungehinderten Zunahme militärischer Roboter dar. Zudem wirft er die Frage auf, ob eine Rüstungskontrolle überhaupt gelingen kann, solange sich Staaten, die bisher die lautesten Fürsprecher internationaler Rüstungskontrolle waren, sich selbst am Ausbau unbemannter Militärroboter beteiligen, wie es im Fall Deutschlands zu beobachten ist.

 

Der PRIF Report kann für EUR 10,- bei der HSFK bestellt werden und steht als kostenloser Download im PDF-Format zur Verfügung.