Bundesverdienstkreuz für Harald Müller

Der langjährige Direktor der HSFK erhält am 3. Mai 2022 das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.

Harald Müller

Harald Müller, von 1996 bis 2015 Direktor des Leibniz-Instituts Hessi­sche Stiftung Friedens- und Konflikt­forschung, wird am 3. Mai 2022 mit dem Verdienst­kreuz am Bande des Verdienst­ordens der Bundes­republik Deutsch­land ausgezeichnet. Susanne Baumann, Staats­sekretärin des Aus­wärtigen Amts, überreicht den vom Bundes­präsidenten Frank-Walter Stein­meier verlie­henen Orden.

„Harald Müller hat als langjähriger Direktor das Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK) maß­geblich aufgebaut und geprägt. Es war sein großes Verdienst, die HSFK 2009 in die Leibniz-Gemeinschaft zu bringen und damit als führendes Friedens­forschungs­institut in Deut­schland zu etablieren. Ihm war es immer ein Anliegen, Friedens­forschung nicht als art pour l‘art zu betreiben, sondern in der Gesell­schaft zu verankern und an den zentralen Heraus­forderungen für Friedens­politik anzusetzen. Insbesondere seine Forschung zu nuklearer Abrüstung und Abrüstungs­bemü­hungen und sein Engagement in diesem Bereich hat sich als weg­weisend erwiesen. Ich freue mich sehr, dass sein En­gagement für Frieden nun mit dem Bundes­verdienst­kreuz geehrt wird“, sagte die HSFK-Direktorin Prof. Dr. Nicole Deitelhoff anlässlich der Auszeichnung.

In seiner Zeit als Leiter der HSFK hat Harald Müller wichtige Impulse für die Aus­richtung des Instituts gegeben. Insbesondere durch die Forschungs­programme „Antinomien des Demo­kratischen Friedens“ und „Just Peace Governance“ hat er der HSFK auch auf der inter­nationalen Bühne zu einem Namen verholfen. Er hat die HSFK in die Leibniz-Gemein­schaft geführt und der deutschen Friedens­forschung damit Sitz und Stimme in der Runde der aus­gewiesenen Exzellenz­institute erkämpft.

Harald Müller hat das Motto „Theorie mit Praxis“ der Leibniz-Gemein­schaft in seiner eigenen Karriere gelebt. Seit 1987 war er in der Rüstungs­kontrollpolitik beratend tätig, und war zwischen 1995 und 2015 fünfmal Mitglied der deutschen Delegation bei Über­prüfungs­konferenzen des Atomwaffen­sperr­vertrags. Er beriet den General­sekretär der Vereinten Nationen als deutscher Vertreter im Abrüstungs­ausschuss 2009 bis 2005. Von 2010 bis 2014 fungierte er als Vize-Präsident des von ihm mit­gegründeten EU-Konsortium für Abrüstung und Nicht­verbreitung, der Beratungs­institution des Auswärtigen Dienstes der EU.

Von 1999 bis zu seiner Emeritierung 2016 hat Harald Müller als Professor für Politik­wissenschaft mit dem Schwer­punkt Internationale Beziehungen/Friedens- und Konflikt­forschung an der Goethe-Universität Frankfurt (GUF) gelehrt. Mit deren Ehren­medaille wurde er 2017 ausgezeichnet. 2013 erhielt er die Wilhelm-Leuschner-Medaille des Landes Hessen. 2019 wurde ihm der Thérèse Delpech-Preis des Carnegie Endowment for International Peace verliehen. Seit 2019 ist er Senior Fellow und Supervisor am Peace Research Center Prague der Karls-Universität in Prag.