Das indisch-amerikanische Nuklearabkommen

Carsten Rauch in HSFK-Arbeitspapier Nr. 7 zu den Folgen des indisch-amerikanischen Nuklearabkommens für die Nonproliferation

Der sogenannte indisch-amerikanische Nukleardeal von 2008 wird in Nonproliferations-Kreisen seit Jahren kontrovers diskutiert. Dabei werden in diesen Debatten, sowohl auf der Seite der Befürworter, als auch auf der Seite der Kritiker, drei wichtige Themenkomplexe weitgehend außer Acht gelassen:

 

Erstens wird übersehen, dass es sich beim heutigen Indien nicht mehr um das Entwicklungsland vergangener Tage handelt, sondern um eine aufsteigende (Welt-)Macht.

 

Zweitens werden die Folgen eines Scheiterns des Abkommens – das heißt einer weiteren nuklearpolitischen Isolation Indiens – nicht thematisiert.

 

Drittens wird übersehen, dass – angesichts der politischen Diskussionen und Kräfteverhältnisse innerhalb Indiens – mögliche Alternativen zu dem Abkommen sehr wahrscheinlich nicht rüstungskontrollfreundlicher ausgefallen wären. Carsten Rauch beschäftigt sich im HSFK-Arbeitspapier Hushed Hope - India, the Nuclear Deal, and Nonproliferation mit diesen drei Punkten. Weiterhin diskutiert er einige positive Auswirkungen, die sich auf lange Sicht aus dem Abkommen für die Stabilität des globalen Nonproliferationsregimes ergeben könnten (im Gegensatz zu den kurzfristig eintretenden Vorteilen, die sich einige der Befürworter des Abkommens erhoffen).