Der sogenannte "zweite Gesellschaftsvertrag" regelt das Verhältnis zwischen Gesellschaft, Regierung und Streitkräften vor dem Hintergrund der Armee im Einsatz: Soldatinnen und Soldaten stellen die Belange der Nation vor die eigenen, bringen besondere Opfer und müssen im Gegenzug erwarten können, dass sie von Regierung und Gesellschaft fair behandelt, angemessen ausgerüstet und versorgt werden. Sie haben einen Anspruch darauf, nur nach äußerst sorgfältiger Abwägung in den Einsatz geschickt zu werden.
Durch die wachsende Anzahl von Auslandseinsätzen demokratischer Staaten wird dieser zweite Gesellschaftsvertrag zunehmend belastet. Harald Müller, Marco Fey, Sabine Mannitz und Niklas Schörnig zeigen im PRIF Report No. 108 "Democracy, the Armed Forces and Military Deployment: The 'Second Social Contract' is on the Line" Ursachen und Gefahren dieser Entwicklung auf und drängen darauf, Entsendeentscheidungen künftig weitaus gründlicher und überlegter zu treffen. Nehmen Demokratien die Kontrolle ihres militärischen Gewaltpotenzials nicht ernst, droht die Kluft zwischen den Streitkräften und der zivilen Gesellschaft zu wachsen.
Dieser PRIF Report ist bereits als HSFK-Report Nr. 10/2010 (Demokratie, Streitkräfte und militärische Einsätze: Der "zweite Gesellschaftsvertrag" steht auf dem Spiel) in deutscher Sprache erschienen und wurde nun in der englischen Version aktualisiert.
Der PRIF Report kann für 10,- EUR bei der HSFK bestellt oder kostenlos als PDF-Datei heruntergeladen werden.