Demokratie und Frieden

In Band 4 der HSFK-Studienreihe interpretiert Oliver Eberl Kants „Zum ewigen Frieden“ neu

Kants Friedensschrift hat seit ihrem Erscheinen vor über 200 Jahren eine lange Rezeptionsgeschichte durchlaufen. Dabei wurde sie vielfach neu bewertet und in aktuelle, sich verändernde Zusammenhänge gestellt. Auch für die Friedens- und Konfliktforschung hat Kants Schrift „Zum ewigen Frieden“ eine zentrale Bedeutung und bildet den Bezugspunkt des laufenden HSFK-Forschungsprogramms.

 

Die Dissertationsschrift von Oliver Eberl mit dem Titel „Demokratie und Frieden. Kants Friedensschrift in den Kontroversen der Gegenwart“, die jetzt als Band 4 der Studienreihe der HSFK beim Nomos-Verlag erschienen ist, fordert kritisch die verfestigten Interpretationen der Kant’schen Friedensschrift heraus. In seiner Arbeit unterzieht Eberl die verschiedenen Phasen der Rezeption der Friedensschrift einer Ideologiekritik und analysiert sie daraufhin von Neuem. Er kritisiert sowohl die Verwendung des Kanttextes als Interventionsrechtfertigung in den Theorien des „Demokratischen Friedens“ als auch in den Theorien des „Liberal International Law“, da eine solche Auslegung nach Eberls Sichtweise nicht im Sinne Kants ist. Mit seiner eigenen Interpretation verweist Eberl auf die tatsächliche inhaltliche Aktualität der Friedensschrift und zeigt, dass sie keinerlei Ergänzungen darüber hinaus bedarf, wie sie in der modernen Politik- und Rechtswissenschaft üblich sind.