Die Eurokrise und Griechenland: Strukturelle Hintergründe und Folgen

Gemeinsamer Vortragsabend von HSFK und ifs am 24. April mit Zissis Papadimitriou und Karl Heinz Roth

Seit zwei Jahren steht Griechenland unter einer von der EU, der EZB und dem IWF diktierten und in ihrem Ausmaß noch nie dagewesenen Sparpolitik. Abbau demokratischer und sozialer Rechte, Schrumpfung des Wirtschaftsvolumens um fast ein Viertel und die Zerstörung sozia­ler Strukturen, geltender Normen und des sozialen Zusammenhalts sind die Folgen. Eine Poli­tik, die hauptsächlich die Interessen der Geldanleger sichert, führt zu einer Ausweitung der Staatsschulden und hat breite Bevölkerungsschichten in die Armut gestürzt. Medienbilder von „faulen, betrügerischen, steuerhinterziehenden Griechen“ und eines gescheiterten, nicht re­formfähigen griechischen Staates haben dieser Politik in den Augen Vieler Legitimität ver­liehen. Griechenland stellt einen Testfall für die Restrukturierung Europas und die Neuinterpretation des europäischen Sozialmodells dar. Insofern wird der Ausgang der sozialen Auseinander­setzungen in Griechenland ganz Europa betreffen.

 

Es sprechen:

Zissis Papadimitriou (Universität Thessaloniki): "Demokratieabbau, Verelendung und gesellschaftliche Desintegration: Die Eurokrise und Griechenland, strukturelle Hintergründe und Folgen"

 

Karl Heinz Roth (Sozialhistoriker, Bremen): "Die Krise der Euro-Zone und alternative Modelle der Krisenüberwindung"

 

Moderation: 

Maria Kontos (Institut für Sozialforschung) und Bruno Schoch (HSFK)

 

Mittwoch, 24. April um 18 Uhr

Goethe-Universität Frankfurt, Campus Westend

Nebengebäude Raum NG 1.741 A

 

Eine gemeinsame Veranstaltung des Instituts für Sozialforschung und der Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung.