In Lateinamerika tut sich etwas. In zahlreichen Staaten der Region haben die Wähler den „Neoliberalismus“ für gescheitert erklärt und Regierungen ins Amt gebracht, die die skandalösen Ausmaße sozialer Ungleichheit und Massenarmut anzugehen versprechen. Zugleich treten die neuen Regierungen international mit erstarktem Selbstbewusstsein auf, verlangen als Partner ernstgenommen zu werden und verweigern sich externen Diktaten.
Grund genug für Deutschland, seine bisher hauptsächlich auf Entwicklungszusammenarbeit und Absatzmärkte orientierte Lateinamerikapolitik zu überdenken. In HSFK-Standpunkt 4/2008 „Lateinamerika als Partner? Zur deutschen Außenpolitik gegenüber einer Region im Wandel“ analysiert Jonas Wolff den gegenwärtigen Wandel in der Region und leitet daraus Empfehlungen für die deutsche Lateinamerikapolitik ab.