Am 2. Juni 2023 erhielt Rita Kopp den Examenspreis der Friedrich-Schiller-Universität Jena für die beste Masterarbeit des letzten Studienjahres am Lehrstuhl Internationale Beziehungen. In ihrer Masterarbeit befasste sich Rita Kopp mit der Wahrheits- und Versöhnungskommission in Kanada, die das Unrecht, das den Indigenen im kanadischen Schulsystem zugefügt wurde, untersuchte und aufarbeitete. Konkret behandelte sie die Frage, warum acht Jahre nach Veröffentlichung des Abschlussberichtes die meisten der 94 Empfehlungen noch immer nicht umgesetzt sind, obwohl sich Regierung wie Opposition weitgehend hinter diese Empfehlungen gestellt haben. Der Fokus liegt dabei nicht auf der Arbeit der Wahrheitskommission selbst, sondern auf der Implementierungsphase. In Form einer kritischen Diskursanalyse untersuchte sie Aussagen von Premierminister, Senat und House of Commons. Die Masterarbeit wurde von Prof. Dr. Rafael Biermann (Jena) und Dr. Sabine Mannitz (HSFK) betreut.
Rita Kopp ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der HSFK und entwickelt ein Promotionskonzept über die kanadische Wahrheitskommission. Ihre Schwerpunkte sind Erinnerungs- und Versöhnungspolitik sowie Transitional Justice. Außerdem recherchiert sie für das Projekt Übel der Globalgeschichte: Postkoloniales Genozid-Erinnern und glokal verflochtene Aussöhnungspolitik zu Diskursen um vermisste und getötete indigene Frauen in Kanada.