Forschung zum Nahost-Konflikt ausgezeichnet

Claudia Baumgart-Ochse erhält 2019 den Preis der Alexander-Stiftung für ihre Arbeit zum Nahost-Konflikt

Claudia Baumgart-Ochse. Foto: Barbara Dörrscheidt, HSFK

Claudia Baumgart-Ochse (Foto: HSFK)

Dr. Claudia Baumgart-Ochse, wissen­schaftliche Mit­arbeiterin des Leibniz-Instituts Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung, hat 2019 den Preis der Alexander-Stiftung für ihre wissen­schaftlichen Arbeiten zum Nahost-Konflikt erhalten. Baumgart-Ochse hat 2008 mit einer Studie über die Rolle der religiösen jüdischen Siedler im israelisch-palästi­nensischen Friedens­prozess promoviert und seither über verschiedene Aspekte des Konflikts geforscht und publiziert. Bei öffent­lichen Veranstal­tungen, in der politi­schen Bildung und in den Medien tritt sie regelmäßig als Expertin zum Nahost-Konflikt auf. Darüber hinaus forscht Baumgart-Ochse zur gene­rellen Rolle von Religion in der inter­nationalen Politik. Ein von der Deutschen Forschungs­gemeinschaft (DFG) gefördertes Projekt unter ihrer Co-Leitung untersuchte das Enga­gement religiöser Nicht­regierungs­organisationen in den Vereinten Nationen. 2017 hat Baumgart-Ochse zudem die Redaktions­leitung des jährlich erscheinenden Friedensgutachtens übernommen.

Die Alexander-Stiftung mit Sitz in Frankfurt am Main wurde 1999 von Alexander Zaleszanski gegründet. Sie fördert die Wissen­schaften, insbesondere die Friedens­forschung, sowie die wissen­schaftliche und sonstige Zusammen­arbeit zwischen Deutschland, Israel und den arabischen Nachbarn Israels auf den Gebieten Friedens­forschung und der Völker­verständigung. Dabei ist die Förderung des Friedens im Nahen Osten, hauptsächlich zwischen Israel und PalästinenserInnen, ein besonderes Anliegen.

Der Stiftungsgründer Alexander Zales­zanski wurde 1914 in Grodno, Russland/Polen, geboren. Im Zweiten Weltkrieg wurde er als studierter Bau­ingenieur in die russische Armee einge­zogen, in der er als Offizier Dienst tat. Da seine gesamte Familie in Treblinka umgebracht wurde, begann er nach dem Krieg ein neues Leben als Lebensmittel-Großhändler in Frankfurt, wo er bis zu seinem Tod 2011 lebte. 1999 brachte er sein Vermögen in die Stiftung ein, die sich vornehmlich der Unter­stützung für eine friedliche Koo­peration zwischen Israel und seinen nah­östlichen Nachbarn - und hier besonders den PalästinenserInnen - einsetzt. Die Stiftung gewährt gewährt zeitlich begrenzte finanzielle Zuwen­dungen an deutsche und israelische Univer­sitäten sowie an Univer­sitäten in arabischen - bevorzugt palästi­nensischen - Nachbar­staaten Israels. Sie vergibt Preise an deutsche, israelische und palästi­nensische JournalistInnen und Wissen­schaftlerInnen, die sich für die friedliche Verstän­digung zwischen Israelis und Palästi­nenserInnen einsetzen.