Friedensgutachten 2010 erschienen

Am 18. Mai 2010 wurde das Friedensgutachten 2010 vor der Bundespressekonferenz in Berlin vorgestellt

Das Friedensgutachten 2010 überprüft die neue Afghanistanstrategie und formuliert Handlungsoptionen mit dem primären Ziel, die Sicherheit der Menschen in Afghanistan zu verbessern. Schwerpunkt des Gutachtens ist in diesem Jahr die Frage, wie sich Aufständische weltweit in die konstruktive Lösung innerstaatlicher Konflikte einbeziehen lassen.

 

Die Gutachter fordern, dass sich Friedenspolitik entschieden mehr als bisher mit innergesellschaftlichen Kriegen befasst. Zwar ist die Zahl zwischenstaatlicher Kriege zurückgegangen, nicht jedoch die der Bürgerkriege, Aufstände und anderer Spielarten innerstaatlicher Gewalteskalation. Das Friedensgutachten 2010 präsentiert kreative Strategien, mit denen sich Gewaltakteure in politische Kontrahenten, Konkurrenten, gar Kooperationspartner verwandeln lassen.

 

Zudem greift das Friedensgutachten 2010 einmal mehr die Vision einer atomwaffenfreien Welt auf. Sie gewinnt in dem Maß prominente Fürsprecher, in dem das Risiko wächst, dass Terroristen an Atomwaffen oder Spaltmaterial für den Bombenbau gelangen könnten. Die Gutachter untersuchen den Nuklearstreit mit dem Iran und schlagen Schritte in eine atomwaffenfreie Welt vor.

 

Das Gutachten untersucht außerdem die Folgen der Weltwirtschaftskrise für Rüstungsbudgets, arme und schwache Staaten. Die Gutachter warnen davor, den Folgen der Weltwirtschaftskrise mit verstärktem Rüstungsexport zu begegnen, auch wenn dies unseren eigenen Industrien hilft, die Krise abzufedern. Sie fordern einen verbindlichen Waffenhandelsvertrag, mit dem sich völkerrechtliche Standards zur Beurteilung von Kauf-, Verkaufs- und Transitgeschäften festschreiben lassen.

 

Das Friedensgutachten 2010 wird im Auftrag der fünf Institute für Friedens- und Konfliktforschung in der Bundesrepublik herausgegeben von Jochen Hippler, Christiane Fröhlich, Margret Johannsen, Bruno Schoch und Andreas Heinemann-Grüder.

 

Herausgebende Institute:

Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft (FEST)

Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg (IFSH)

Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK)

Bonn International Center for Conversion (BICC)

Institut für Entwicklung und Frieden (INEF)

 

LIT Verlag Münster,
ISBN 978-3-643-10602-5

352 S., br., 12,90 Euro

Weiteres über das Friedensgutachten erfahren Sie auf www.friedensgutachten.de