Friedensgutachten 2014 erschienen

Friedensforscher fordern: Das Friedensprojekt Europa ist nicht zu Ende – es ist zu stärken

 

Im Friedensgutachten 2014, das am 3. Juni in Berlin vorgestellt wurde, fordern die fünf führenden deutschen Friedens- und Konfliktforschungsinstitute angesichts der Ukraine-Krise eine Neuausrichtung der Europäischen Nachbarschaftspolitik. Das „Friedensprojekt Europäische Union“ brauche eine gesamteuropäische Sicherheitsarchitektur. Kritisch setzen sich die Friedensforscher auch mit der europäischen Rüstungsexportkontrolle und Migrationspolitik auseinander. Angesichts der humanitären Katastrophe in Syrien appellieren sie an die Bundesregierung mindestens 200.000 Flüchtlinge von dort in Deutschland aufzunehmen.

 

Schwerpunkt: „Friedensprojekt Europäische Union“

1914 brach in Europa der Erste Weltkrieg aus. Einhundert Jahre später hat sich der einst so kriegerische Kontinent fundamental verändert. Mit dem Ende des Ost-West-Konflikts bot sich die Chance, die Teilung Europas zu überwinden und ein Friedensprojekt zu realisieren, das auch auf seine Nachbarschaft ausstrahlt. Schnell wurden aber auch die Grenzen dieser Vision deutlich: die Balkankriege, die Anschläge vom 11. September 2001 oder auch die jüngsten Kriege und Konflikte weltweit.

Seit den 1990er Jahren hat die Europäische Union neue sicherheitspolitische Institutionen geschaffen, ihre operativen Fähigkeiten ausgebaut und damit wichtige Weichen künftiger Politik gestellt. Wie aber wirken diese Instrumente? Kann die Europäische Union einen Beitrag zur Entmilitarisierung leisten und die Erwartungen erfüllen, die Alfred Nobel mit dem Friedenspreis verband? Oder geht von ihr doch ein „Euromilitarismus“ aus? Wie ernst ist uns der Schutz vor Verfolgung und die Achtung von Menschenrechten an Europas Außengrenzen? Das Friedensgutachten stellt sich diesen Fragen und zieht kritisch Bilanz.

 

Zudem richtet das Gutachten den Blick auf die Rolle von Religion in Gewaltkonflikten, auf den Cyberspace als einen neuen Schauplatz der Kriegsführung sowie auf aktuelle Brennpunkte. Neben der Situation in der Ukraine sind dies die Konflikte in Syrien, Afghanistan und Pakistan.

 

Download

Stellungnahme der Herausgeberinnen und Herausgeber (PDF)

Vorwort (PDF)

Inhaltsverzeichnis (PDF)

Zusammenfassungen (PDF)

Offizielle Presseerklärung (PDF)

Offizielle Pressemitteilung (PDF)

 

Die herausgebenden Institute:
Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft (FEST)

Institut für Entwicklung und Frieden (INEF)

Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg (IFSH)

Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK)

Bonn International Center for Conversion (BICC)

Das Friedensgutachten 2014 wird im Auftrag der fünf Institute herausgegeben von Ines-Jacqueline Werkner, Janet Kursawe, Margret Johannsen, Bruno Schoch und Marc von Boemcken.

Es wird von der Deutschen Stiftung Friedensforschung gefördert.

 

LIT Verlag Berlin

ISBN 978-3-643-12556-9

12,90 Euro

 

Ausführliche Informationen zum Friedensgutachten unter www.friedensgutachten.de

 
Verantwortlich für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Friedensgutachtens:

Kim Stoffer
kim.stoffer @fest-heidelberg .de
Tel: 06221 91 22 10